Das könnte ich hier und heute unterschreiben. Im späten Herbst finden die städtischen Wahlen statt und es läuft nichts. Nichts, aber auch gar nichts. Die Kandidaten für das Amt des Stadtpräsidenten sollten sich doch eigentlich verbal die Köpfe einschlagen – aber: nichts! Die Kandidatin der SP wird von der Velolobby beschuldigt, zu wenig und zu langsam in der Entwicklung der Veloinfrastruktur zu sein und das auch nur mit halbem Herzen. Weil eigentlich macht sie zuviel für die Zweiräder. Aber eben: Von Graffenried und Kruit kommen beide aus dem linken Spektrum der schweizerischen Politik. Und die eine oder der andere von diesen beiden wird wohl gewählt.
Aber meine Damen und Herren, was machen denn die bürgerlichen Kandidaten? Nicht wahrnehmbar und schon gar nicht spürbar. Dies zumindest für einen politisch interessierten Bürger wie mich. Es muss ja nicht gerade so zugehen wie in den USA, wo sich beide Präsidentschaftskandidaten so richtig zerfleischen. Aber ein bisschen mehr Sichtbarkeit und ein bisschen Differenzierung dürfte es schon geben. Weil, seien wir ehrlich: Die Chancen, dass einer von der SVP – oder eine von der GLP – als Stapi gewählt wird, sind sehr klein.
Das bedeutet aber auch, dass die Leute von Mitte/Rechts nichts zu verlieren haben. Also äussert euch und macht euch bemerkbar. Vielleicht nicht gerade wie die Zürcher Juristin und Co-Präsidentin der Operation Libero, indem ihr auf Heiligenbilder schiesst. Nun, die Spannung wird hoffentlich bis November noch ein wenig zunehmen. Aber so richtig spannend wird es wohl trotzdem nicht werden. Dafür ist Bern einfach Bern – und trotz linker Politik und rechter Opposition viel zu anständig. Und das ist auch nicht nur schlecht! Tief in mir sagt jetzt aber das Teufelchen auf der Schulter: Und trotzdem … ml