Vor zwei Wochen wurde an dieser Stelle über marode Velowege und fehlende Parkplätze für Zweiräder in der selbsternannten Velohauptstadt gemeckert. Heute sind spezielle velofahrende Mitbürger und Mitbürgerinnen Thema. Bekanntlich weiss jeder und jede (ausgenommen Bernmobil und ein paar Sommerreifen fahrende Hornochsen), dass gegen Ende des Jahres die Temperaturen sinken, Schnee fallen kann, Regen auf der befahrenen Unterlage gefrieren könnte und die Tage kürzer werden. Das dringende Gebot der Stunde für Velofahrende also? «Wenn Du leben willst, sei vorsichtig und MACH DICH SICHTBAR!» Schafft offensichtlich nicht jeder und nicht jede. Der Weg ins Büro und zurück wird morgens und abends zur stressigen «Spiessrutenfahrt». Unzählige potenzielle Selbstmörderinnen und Selbstmörder sind ohne ein brauchbares Licht an ihrem Drahtesel selbstbewusst, unverschämt frech und andere Verkehrsteilnehmende abschätzig ignorierend unterwegs. Um die Aufgabe für Leute, die sich um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Mitmenschen sorgen und entsprechend ausgerüstet unterwegs sind, zu erschweren, haben sich die Ignorantinnen und Ignoranten noch zusätzliche Tricks einfallen lassen. Wozu eine Leuchtweste (vermutlich ist das was für Bünzlis)? Bei Rot an der Ampel halten? Nö, da ist immer irgendwie eine Lücke frei. Ausserdem ganz wichtig: immer nur dunkle Kleider tragen. Helm? Wäre wichtig, passt aber leider nicht über die Haarpracht. Zudem wartet nicht selten das arg verschmutzte und zu lange «Multifunktionstuch» in der Nähe der Fahrradkette listig darauf seinen Besitzer während der Fahrt zu strangulieren. Lieber Matthias Aebischer, gebiete diesem Treiben künftig Einhalt und rette damit Leben.