Vom Metzgerstübli zum Burrito Bandito

«Hey, let’s do Burritos!»

Sam Sager in seinem neu gestalteten Lokal «Burrito Bandito» im ehemaligen Metzgerstübli. Fotos: Daniel Zaugg

Seit zehn Jahren lebt der Amerikaner Sam Sager in der Schweiz. Und vom ersten Tag an war ihm klar, was hier fehlt: richtig gute Burritos. Eine Geschichte über einen «American Dream», der an der Berner Münstergasse wahr wurde. 

«Als ich in die Schweiz kam, sah ich viele Leute Kebab essen und dachte zuerst, das seien Burritos», erzählt Sam Sager, während er in seinem brandneu gestalteten Lokal sitzt und sich auf dessen Eröffnung freut. Es war die Liebe, die ihn in die Schweiz führte, die Liebe zum Essen allerdings, geht weit in seine Jugend in Santa Monica zurück. «Mein Vater hat viel für mich gekocht und ich entdeckte früh, wie gerne ich selbst feines Essen zubereite.» Schon als 15-Jähriger machte er für Freunde und Bekannte Caterings, arbeitete auch später immer mal wieder mit Spitzenköchen zusammen und lernte so, was es für eine gute und schmackhafte Küche braucht. Studiert hat er dennoch Soziologie und Religionswissenschaften in San Francisco und Amsterdam, wo er auch jene Bernerin kennenlernte, der er später in die Schweiz folgte. 

Am Anfang war der Foodtruck
Hier angekommen, arbeitete er unter anderem in einer Kita, lernte dort einen Foodtruck-Besitzer kennen und dieser bot ihm an, sich am Shnit-Festival erstmals mit dem Verkauf von selbstgemachten Burritos zu versuchen. Sams Überzeugung, dass die Menschen hier einen richtig gut gemachten Burrito schätzen würden, bestätigte sich voll und ganz. Er und seine schmackhaft gefüllten Tortillas fanden grossen Anklang. So ging sein Foodtruck-Einsatz weiter und führte ihn an Festivals oder Schwingfeste. «Hier nannten wir den Burrito kurzerhand ‹Berner Fleischländer› – darunter konnten sich alle etwas vorstellen. Und fanden es super!» Sam lacht fröhlich, wenn er sich daran erinnert. 

Eigene Rezeptkreationen
Wichtig war ihm dabei von Anfang an, dass er ausschliesslich qualitativ hochstehende Zutaten verwendet, und er stellte seine eigenen Rezeptkreationen zusammen. So setzt Burrito Bandito auch auf vegane Alternativen, Fleisch vom örtlichen Metzger und den kompletten Verzicht von Zusatzstoffen. Echten kalifornischen Geschmack verspricht auch die selbstgemachte und eigens für seine Burritos kreierte Sauce. «Streetfood hat nichts mit ungesundem Fastfood zu tun», präzisiert Sam. «Wir verwenden ausschliesslich frische Zutaten und Schweizer Fleisch, wir arbeiten ohne Geschmacksverstärker oder sonstigen Bullshit», fügt er mit einem Augenzwinkern an.

Neu: Smash-Burger 
So gibt es auch keine Guacamole bei Sam – die Avocados, die in der Schweiz erhältlich sind, haben ihn qualitativ nicht überzeugt: «Deshalb machen wir ‹Edamole›, diese ist aus Edamame-Bohnen und natürlich ebenfalls hausgemacht.» Ausser Burritos stehen Tacos und Quesadillas auf der Karte, aber auch hausgemachter Cole-Slaw-Salat darf nicht fehlen und der neueste Star in Sams Küche ist ein Smash-Burger in einem Brioche-Bun. «Wir verwenden keine tiefgefrorenen, fertigen Burger-Pattys, sondern drücken frische Hackfleischbällchen direkt auf dem Grill flach, so dass herrlich knusprig gebratene, dünne Smash-Pattys entstehen», erzählt Sam und man spürt die Leidenschaft für seine Streetfood-Kochkunst. 


Ich wusste sofort, was
hier in Bern noch fehlt:
richtig gute Burritos! 

Sam Sager

Ein Lokal mitten in Bern
Aus dem Einsatz im Foodtruck entwickelten sich diverse Fine-Dining Pop-up-Projekte, unter anderem im Caffe Florian, wo aus geplanten zwei Monaten gut zwei Jahre wurden oder bei Kurt & Kurt an der Aarbergergasse. Und plötzlich entdeckte Sam das, wonach er schon lange gesucht hatte: ein eigenes Lokal im Herzen der Berner Altstadt. Hier wollte er die Street-Vibes aus Los Angeles etablieren, ohne aber den Geist und die Geschichte des Metzgerstüblis komplett zu verdrängen. Die ehemaligen Holztische und Stühle sind eine Reminiszenz ans alte Lokal und heben sich im sonst durchgehend in Rot und Schwarz gehaltenen Interieur des Burrito Bandito auf eine witzige Art ab. Mit Hilfe von Freunden hat Sam hier alles selbst gestaltet und umgesetzt. Material, das er im Keller entdeckt hatte, wurde umgestaltet oder recycelt. Im oberen Stock sitzt man quasi in derjenigen Strasse, in welcher der Berner Burrito-King aufgewachsen ist – links und rechts ziert ein entsprechendes Bild der 5th Street von Santa Monica die Wand des Lokals. Wenn also einer weiss, wie man den richtigen California Burrito zubereitet, dann er!

Stolz und glücklich 
Wer zu ihm kommt, soll aber nicht nur gut essen, sondern ebenso gut trinken: «Auch unsere Drinks sind mit viel Liebe zubereitet, so dass man sich bereits zum Apéro hier treffen kann.» Und, wie fühlt er sich nun, so kurz vor der offiziellen Eröffnung seines eigenen Lokals in Bern? «Ehrlich gesagt weiss ich das im Moment grad nicht!» sagt er lächelnd und meint: «Irgendwie ist das alles noch nicht so real für mich. Ich bin einfach grad sehr müde, wir haben den ganzen Umbau in nur gerade zweieinhalb Monaten durchgezogen.» Aber das Strahlen in seinen Augen verrät, dass er stolz und glücklich über die Erfüllung seines Traums ist. «Ich freue mich auf meine Gäste! Auf hoffentlich viele, viele Gäste!»

Burrito Bandito Sam Sager 02
Burrito Bandito

AUF EINEN BLICK

Burrito Bandito – Streetfood aus Los Angeles
Burrito Bandito verspricht dank Sam Sagers eigenen Rezeptkreationen echten kalifornischen Geschmack. Zwischen «bombass» Bohnen, Reis, Käse und Fleisch steckt aber einiges mehr. So setzt Burrito Bandito bei seinen Burritos auf vegane Alternativen und Fleisch vom örtlichen Metzger.

Münstergasse 60, Bern
Öffnungszeiten:
DI – DO 11.30 – 13.30 | 17.00 – 21.00
FR 11.30 – 13.30 | 17.00 – 22.00
SA 11.30 – 22.00
SO 11.30 – 21.00

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