Diese Meldung in der Bündner Regionalzeitung Engadiner Post hat am Wochenende den Flüsterer aus den Socken gehauen: «St.Moritz baut ein Haus mit 19 Wohnungen für Einheimische für 13,1 Franken.» Der Flüsterer war sich sicher: Das wird den Schweizer Wohnungs- und Immobilienmarkt nachhaltig in seinen Grundfesten erschüttern! Mietende hingegen können sich freuen. Auch wenn man eine exorbitante Rendite von – sagen wir mal 15 Prozent – einkalkuliert, dürfte die Jahresmiete einer der 19 Wohnungen nur etwa 1 Franken und 26 Rappen betragen. Zuzüglich Nebenkosten natürlich. Was, wenn die Stadt Bern mit ihrem Präsidenten bei der geplanten Überbauung im Viererfeld ähnliches hätte verkünden können? 1200 Wohnungen für 826,6 Franken. Das könnte Bern, trotz finanzieller Schieflage knapp stemmen. Noch-Stapi Alec von Graffenried wäre, da ist sich der Flüsterer ganz sicher, auf Lebenszeit wiedergewählt worden. Ausserdem würde in der Nähe des Bahnhofs eine Statue zu seinen Ehren hingestellt und die Aare könnte man künftig bequem über «Alecs Brüggli» queren. Auf Nachfrage beendet ein vergessenes Wort die schönen Träume abrupt. Millionen. Nur dieses eine Wort hatte die Kollegin in ihrem Schreibeifer leider vergessen. Trotz eines Jahresbudgets von 250 Millionen Franken, bei nur 4500 Einwohnern, schafft nicht mal St. Moritz ein solches Immobilienwunder. Aber vielleicht war die Kollegin nicht vergesslich, sondern unsicher – denn, gerade in St. Moritz könnte es sich bei den Kosten für den Bau halt auch um Milliarden handeln.