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Claudio Righetti unterhält sich im Chalet Muri blendend mit Christa Rigozzi. Foto: Fabian Gfeller
Getroffen im Chalet Muri

Bella Christa redet Klartext

Chalet Muri-Gastgeber Claudio Righetti unterhält sich mit Christa Rigozzi über die Bedeutung der Osterzeit und Familienwerte.

Cara Christa, was bedeutet für dich und deine Familie das Osterfest?
Ostern ist für uns natürlich ein Fest, wo wir die Zeit wieder zusammen verbringen. Die Kinder haben frei und wir geniessen gemeinsam den Frühlingsanfang. Es ist für uns auch der ideale Moment, um einen schönen Ausflug zu machen und mit Süssigkeiten Energie zu tanken – ganz oben auf der Leckereien-Liste stehen Schoggihasen und die Colomba (ein typisches italienisches Ostergebäck in Form einer Taube).

Was ist deine schönste Kindheitserinnerung, die du mit Ostern verbindest?
Immer das Mittagessen am Sonntag mit der ganzen Familie und meinem Grosi nach dem Besuch in der Kirche.

Als Kind verbrachte ich Ostern meistens in Italien und ich erinnere mich ebenfalls noch gut an die unumgänglichen Messebesuche mit meiner Nonna. Spielt das religiöse Element von Ostern in deinem Leben eine Rolle?
Früher als Kind gingen wir immer am Sonntagmorgen in die Kirche bevor wir zum Mittagessen gingen. Heute nicht mehr, aber wir sind nach wie vor katholisch.

Was machst du am liebsten an Ostern, auf was freust du dich am Meisten?
Dieses Jahr auf das nichts Tun (lacht). Ich habe viel gearbeitet in den letzten Monaten. Die Kinder haben eine Woche Schulferien und ich freue mich darauf, die Zeit jetzt mit ihnen zusammen geniessen zu können.

Pflegt ihr auch Osterbräuche – gibt es bei der Famiglia Rigozzi ein Osterbaum?
Traditionen pflegen wir vor ALLEM an Weihnachten, denn dort gehört Deko und alles dazu. An Ostern … nein, da gibt es bei uns kaum Dekoration, dafür geniessen wir viel Schoggi, die traditionelle Colomba und «il Capretto» (das Zicklein aus dem Ofen). Und natürlich Eier malen mit den Kids und Eier suchen (lacht).

Deine Zwillinge Alissa und Zoe sind sieben – wie vermittelst du ihnen Familienwerte … die Tradition von Ostern?
Die grundlegenden Werte wie Dankbarkeit und Respekt sind mir sehr wichtig. Und ich vermittle ihnen die Bräuche, die ich selbst als Kind gelernt habe.

Ich hatte das Glück in zwei Kulturen aufzuwachsen – mein Papa war Schweizer, meine Mamma stammte aus Bella Italia. Wie erlebst du als Tessinerin die kulturelle Vielfalt der Schweiz und die Nähe mit Italien?
Wir leben im Süden, wir Tessiner, wir reden italienisch und schauen zum Beispiel italienisches Fernsehen. Wir sind also eher nach Süden ausgerichtet – wobei wir Schweizer sind. Wir lieben die schönen Sachen Italiens, wie La Cucina, die Ferien, die Orte dort und das nahe Meer, sind aber auch stolz, Schweizer zu sein und zu einem demokratischen Land mit einem guten politischen System dazuzugehören.

Ich finde, das Tessin ist ein wichtiger kultureller Impulsgeber für die Schweiz, der unsere vielfältige Landeskultur sehr bereichert – du bist bereits heute eine grosse Sympathieträgerin und Botschafterin für das Tessin und ich finde, du wärst perfekt als Politikerin um die graue Politik der Bundesstadt aufzumischen. Ist Politik ein Thema für dich?
Als Schweizer Bürgerin ist die Politik bei uns wie Brot auf dem Tisch – wir haben in unserer Familie immer über Politik geredet. Seit ich 18 bin habe ich noch nie eine Abstimmung oder Wahl verpasst. Als Politikerin? Not yet … But you never know … (lacht)

Wir leben in einer angespannten Zeit, gezeichnet von Umbrüchen, Antagonismen und auch Kriegen – und als wäre das nicht genug, gerade wieder ein schrecklicher, menschenverachtender Terroranschlag in Moskau – wie empfindest du unsere Welt, wohin treiben wir Menschen hin?
Die Welt ist krank, die Leute sind crazy geworden, es gibt keinen Respekt mehr, keine Geduld mehr, ich habe das Gefühl, man wird sofort sauer, man hat kein Anstand mehr und auch kein Mitgefühl. Und das macht mir Angst für die Zukunft.

Glaubst du, es gibt noch Hoffnung für unsere Kinder auf ein würdevolles Leben und eine friedliche Zukunft – was könnte jede und jeder von uns dafür beitragen?
Mehr Respekt und Toleranz!!!

Was ist dein sehnlichster Wunsch zum Osterfest?
Ruhe und Sorglosigkeit für alle.


Und zum Schluss: Welche Frage darf ich dir beantworten?
Christa: Wie wird dein Menü an Ostern sein: eher italienisch oder typisch Schweizerisch?

Claudio: Als meine Mutter noch lebte, gab es an Ostern immer ein festliches Menü mit italienischen Spezialitäten aus dem Familienkochbuch meiner Nonna – darunter waren zum Beispiel ihre hausgemachten Gnocchi all’Anatra (Nocken mit Entensauce) Coniglio in Porchetta (gebratenes Kaninchen) und natürlich das «Tiramisù Maison» (lacht). Heute bin ich meistens eingeladen und lasse mich gerne von den Ostermenüs meiner Gastgeber überraschen. Jede Familie hat ihre eigenen Traditionen und als «Feinschmecker» finde ich es spannend, diese zu entdecken.

PERSÖNLICH

Christa Rigozzi hat Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Fribourg und als Nebenfach Strafrecht und Kriminologie an der Universität Bern studiert, mit Abschluss Bachelor. Am 9. September 2006 wurde sie in Genf zur Miss Schweiz gekrönt. Sie hat eine fulminante Karriere als Moderatorin und Entertainerin geschafft und gilt heute als eine der populärsten Persönlichkeiten der Schweiz. Sehr erfolgreich tätig ist sie auch als Markenbotschafterin und Influencerin. Christa Rigozzi lebt im Tessin, ist mit Giovanni Marchese verheiratet und hat zwei siebenjährige Töchter, die Zwillinge Alissa und Zoe.

CHRISTA & BERN

Ich schätze an Bern besonders:
Die Altstadt

Das mache ich am liebsten in Bern:
Im Marzili in der Aare baden gehen

Ich vermisse in Bern:
Die Mandelbärli (Ladengeschäfte)

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