Bald ist es so weit und in Riedbach wird das erste Kinderhospiz der Schweiz eröffnet. Die Stiftung allani Kinderhospiz Bern wird Mitte Juni die ersten lebensverkürzend erkrankten Kinder und ihre Familien im frisch umgebauten allani-Haus empfangen. Endlich also hat die Schweiz ein Kinderhospiz – und das soll gefeiert werden!
Das allani Kinderhospiz werde eine wichtige, grosse Lücke im Gesundheitswesen schliessen und für betroffene Familien ein Licht am Ende des Tunnels darstellen, erklärte allani-Geschäftsführer André Glauser im letzten Dezember dem BärnerBär (19.12.23). Denn: «Nichtbetroffene können sich nicht vorstellen, was Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten und deren Familien – insbesondere auch deren Geschwister – in einer solchen Situation durchleben müssen. Nicht selten gerät das Konstrukt Familie komplett an seine Belastungsgrenzen. Ein Hospiz kann hier enorme Entlastung anbieten, indem die kranken Kinder tage- oder wochenweise in familiärer Umgebung professionelle gepflegt und liebevoll betreut werden. Die Familien können so durchatmen und ihre Batterien wieder aufladen.»
Termingerecht fertiggestellt
Nun steht die Eröffnung unmittelbar bevor, das Haus und das angrenzende Stöckli werden termingerecht fertiggestellt und zum Einzug bereit sein. Einzig die Umgebung bedarf noch der finalen Gestaltung, der Garten, die Wege und der Vorplatz sollen ebenso schön werden wie das Haus selbst. Damit auch hierfür das nötige Geld zusammen kommt, haben sich die allani-Verantwortlichen etwas Spezielles überlegt: Sie nutzen die Tage vor der Eröffnung, um im noch unbewohnten Bauernhaus sechs Charity-Anlässe – sogenannte «Wohnzimmer-Konzerte» – durchzuführen. Unterstützung er-
halten sie vom bekannten Konzertveranstalter Phibe Cornu, der sich für diese Spendenaktion sofort begeistern liess und gleich die ersten Künstler kontaktierte. Was dann geschah, zeugt von der Notwendigkeit und Emotionalität des Projekts: Denn von Plüsch, über Anna Rossinelli, Steff La Cheffe und Seven bis hin zu Lucky Wüthrich und Dabu Fantastic haben alle angefragten Musiker sofort und ohne Honorarforderung begeistert zugesagt.
Mit Musik, Gastronomie und Herz
Für die Konzertgäste gibt es noch ein weiteres Highlight: Sie werden nämlich vorher noch kulinarisch mit einem Mehrgangmenu verwöhnt. Auch das auf höchstem Niveau: So zaubern unter anderem Markus Arnold von der Berner Steinhalle, Guy Estoppey, Weltmeister-Koch aus Zürich, sowie Domingo S. Domingo und Urs Messerli vom Mille Sens am Herd. Auch für die Getränke wird gesorgt, unter den Getränkesponsoren finden sich Vini Cappelletti, Casa Lusitania, die Brauerei Felsenau und die Matte Brennerei. Damit auch der Rahmen stimmt, werden Stefan Hofmänner oder Jenni Herren, beide vom SRF, durch den jeweiligen Abend führen. «Unser Ziel war, dass die Menschen, die sich hier finanziell engagieren, etwas bekommen, das man sonst nirgends kaufen kann und das als wunderbares Erlebnis im Gedächtnis bleibt», umschreibt André Glauser die geplanten «Wohnzimmerkonzerte». Ganz nach dem Motto: «Gutes tun und dabei Einzigartiges erleben». Und wer weiss, vielleicht wird es irgendwann später mal, im neu gestalteten Garten, auch ein Konzert mit Patent Ochsner geben. «Das wäre mein grosser Traum», sagt Glauser und fügt schmunzelnd an: «Und träumen darf man ja schliesslich immer!»