GRIPPEZEIT

«Haaatschi!Gesundheit!»

Mitte Dezember langsam angerollt, nähert sie sich nun allmählich ihrem Höhepunkt: die Grippewelle. Gemäss BAG steigen die Zahlen derzeit stark an. Das spürt man insbesondere auch in den Apotheken und Drogerien, wie Apothekerin Sandra Löhrer von der Bären-Apo­theke & Drogerie in Ostermundigen bestätigt.

Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen – gefühlt das halbe Land ist krank. Der Eindruck täuscht nicht: In der ersten Woche des neuen Jahres suchten hochgerechnet fast 13 000 Personen einen Arzt wegen einer grippeähnlichen Erkrankung auf. Das sind doppelt so viele wie noch Mitte Dezember. Ein grosser Teil der Erkrankten leidet an der Influenza, der echten Grippe also, die im Gegensatz zu Erkältungen hohes Fieber und starke Abgeschlagenheit verursacht. Auch in der Bären-Apotheke ist an diesem Nachmittag viel los. Und auffallend viele Kundinnen und Kunden suchen Beratung im Bereich Halsweh, Schnupfen oder Husten. 

Sandra Löhrer, gemäss BAG befinden wir uns mitten in einer Grippewelle; viele Menschen leiden derzeit unter Erkältung, Husten und Fieber und müssen das Bett hüten. Wie wirkt sich das auf die Apotheken aus? 

Die Statistiken des BAG zeigen zur Zeit auf, dass die «echte Grippe», also die Influenza, wie auch die Zahl der Atemwegs-Infekte ansteigen. Der Höhepunkt scheint noch nicht erreicht zu sein. Wir haben tatsächlich viele Patienten mit Symptomen wie Husten und Schnupfen, teils von Fieber begleitet. Gelegentlich gibt es auch Patienten mit schweren Verläufen wie beispielsweise einer Lungenentzündung. 

Stellen Sie Unterschiede zu an­deren Jahren fest? Ist etwas anders als zum Beispiel  vergangenes Jahr? 

Der Höhepunkt der Influenza ist nicht voraussehbar. Während der Wintersaison 2022/2023 fand der Höhepunkt an Erkrankungen bereits Mitte Dezember statt, im Jahr zuvor erst im März. Letztes Jahr infizierten sich die meisten Menschen erst Ende Januar. Die aktuell steigenden Fallzahlen lassen vermuten, dass ein Höhepunkt an Erkrankungen somit bald ansteht. 

Wann macht es Sinn, eine Apotheke aufzusuchen, wann sollte man zum Arzt? 

Bei anhaltend hohem Fieber, bei Atemproblemen oder einem schlechten Allgemeinzustand sowie bei Patienten mit Vorerkrankungen – wie beispielsweise Herz- oder Lungenerkrankungen – ist ein Arztbesuch angezeigt. In allen anderen Fällen helfen unsere Mitarbeitenden in den Apotheken und Drogerien gerne weiter. 

Nicht-rezeptpflichtige Medikamen­te könnte man ja einfach auch online bestellen, nachdem man sich diesbezüglich mit Hilfe von Dr. Google schlau gemacht hat …

Davon würde ich abraten. Denn auch bei nicht-rezeptpflichtigen Medikamenten besteht die Gefahr von Interaktionen, also von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder von Unverträglichkeiten. Deshalb empfehle ich den Besuch einer Apotheke oder Drogerie, wo auch eine entsprechende Beratung möglich ist. Die Fachpersonen verfügen über die Kompetenz, die vielseitigen Informationen des Internets zu interpretieren. Ausserdem kann durch gezieltes Fragen unserer Fachleute sehr schnell eingegrenzt werden, ob ein Arztbesuch angezeigt ist, oder ob wir weiterhelfen können. 

Macht die Grippeimpfung zum
jetzigen Zeitpunkt eigentlich noch Sinn? 

Eine Grippeimpfung wird ab Mitte Oktober bis zum Beginn der Grippewelle empfohlen. Nach der Impfung benötigt der Körper rund zwei Wochen, um den vollen Impfschutz aufzubauen. Steckt man sich während des Aufbaus des Impfschutzes mit dem Grippevirus an, kann es zwar trotzdem zu einer Erkrankung kommen, die Grippeimpfung schützt jedoch auch vor schweren Krankheitsverläufen. Da der Höhepunkt der Grippewelle nicht voraussehbar ist, kann auch jetzt noch eine Impfung durchgeführt werden. Alternativ können auch Produkte zur Stärkung des Immunsystems eingenommen werden. Auch hierzu kann man sich bei uns beraten lassen. 

Wie kann man sich schützen, respektive was ist zu tun, wenn es einen erwischt hat? 

Einen guten Schutz bietet wie erwähnt die Grippeimpfung. Ganz wichtig ist aber auch eine gute Händehygiene. Das Tragen von Masken und Abstand halten reduzieren das Risiko einer Übertragung von Influenzaviren. Falls es trotzdem zu einem Infekt kommt, helfen Ruhe, viel trinken sowie das Vermeiden von körperlicher Anstrengung, um dem Körper genügend Kraft zur Unterstützung des Immunsystems zu geben. Ausserdem gibt es diverse Produkte, die bei uns erhältlich sind, welche die Symptome lindern können, so dass man gut schlafen und sich optimal erholen kann.  

In den letzten Monaten war ab und an von einer Medikamentenknappheit zu lesen – besteht die nach wie vor oder sind Sie für die aktuelle Grippewelle ausreichend bestückt? 

Wir sind immer noch von Lieferengpässen bei verschiedenen Medikamentengruppen betroffen. Zur Behandlung der typischen Grippesymptome stehen uns hingegen aktuell noch genügend Alternativen zur Verfügung, so dass wir für alle Patienten eine gute Therapie anbieten können. 
            

Foto:  Daniel Zaugg, Text: Andrea Bauer

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit BAG

Hygiene- und Verhaltensempfehlungen.

Bitte beachten Sie die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen. 

So schützen Sie sich und andere vor der Grippe und vor anderen Viren.

Gegen Grippe impfen

Die wirksamste und einfachste Methode, sich vor einer Grippe zu schützen, ist die jährliche Impfung im Herbst. Sie wird Ihnen insbesondere empfohlen, wenn Sie ein erhöhtes Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung haben. Oder wenn Sie privat oder beruflich direkten Kontakt zu Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko haben.

 Mehrmals täglich lüften

Lüften verdünnt die Konzentration
von Viren in Innenräumen und erlaubt, das Risiko einer Übertragung zu ver­mindern. Deshalb empfehlen wir, Räume und Bereiche, in denen sich Personen aus unterschiedlichen Haushalten aufhalten, regelmässig gut zu lüften. Sollten es die Temperaturen erlauben, ist es sinnvoll, die Fenster für längere Zeit geöffnet zu lassen.

Bei Symptomen zu Hause bleiben

Wenn Sie Grippesymptome ver­spüren (wie Schüttelfrost, Fieber, Unwohl­sein, Halsschmerzen, Husten, Muskel- und Gelenkschmerzen), bleiben Sie zu Hause oder gehen Sie so rasch wie möglich vom Arbeitsplatz, von der Schule etc. nach Hause.

Abstand halten und Maske tragen

Abstand halten und Maske tragen auch helfen das Risiko einer Übertragung von Grippeviren und anderen Erregern (z.B. Coronavirus) zu reduzieren. Wenn Sie Kontakt zu besonders gefährdeten Personen haben, kann es sinnvoll sein, eine Maske zu tragen.

In Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen

Halten Sie sich beim Husten und Niesen ein Papiertaschentuch vor Mund und Nase. Papiertaschentuch nach Gebrauch in Abfalleimer entsorgen. Waschen Sie sich danach die Hände
mit Wasser und Seife. Wenn Sie kein
Taschentuch zur Verfügung haben, husten und niesen Sie in Ihre Armbeuge.

Gründlich Hände waschen oder desinfizieren.

Waschen Sie sich regelmässig und gründlich die Hände mit Wasser
und Seife. Oder desinfizieren Sie sie.
Zum Beispiel, wenn Sie nach Hause kommen, nach dem Schnäuzen,
Niesen oder Husten und bevor Sie essen oder Essen zubereiten.

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