Wenn am Samstag, 9. November, Maverick auf der Leinwand zu sehen ist, ist Maverick auch vor Ort in Bern-Belp. Oder zumindest sein Namensvetter. Wie es zur Idee eines Kinos im alten Hangar kam und warum eine Katze hierbei eine so wichtige Rolle spielt.
Maverick sitzt an der Sonne, etwas abseits der Landebahn und beobachtet das Heranrollen der soeben gelandeten Helvetic-Maschine. Während kurze Zeit später die Fahrtreppe herangerollt wird, steht er auf und geht gemächlich den ersten Passagieren entgegen, die sich Richtung Ankunftshalle begeben. Zu deren grosser Freude lässt er sich bereitwillig streicheln und schnurrt zufrieden. Genau. Maverick ist in diesem Fall nicht etwa Pete Pettigrew und auch nicht Tom Cruise, sondern ein getiegerter Kater. Genauer: der Flughafenkater. Seit Radio Bern1 auf ihn aufmerksam wurde und in einem Wettbewerb nach einem Namen für ihn suchte, heisst er offiziell Maverick.
Kater mit Aviatik-Flair
Urs Ryf, CEO des Flughafens Bern-Belp, schmunzelt. «Ja, dieser Kater hat sich den Flughafen effektiv als sein Daheim ausgesucht. Wir wissen, dass er einer Familie aus Muri gehört hatte. Als deren andere Katze Junge bekommen hatte, nahm der Kater reissaus und quartierte sich am Flughafen ein.» Da auch eine Rückführung nichts gebracht habe – weil er ein paar Tage später bereits wieder da war – habe man schliesslich abgemacht, dass die Katze hierbleibe und auch gefüttert werde. Gibt das nicht Probleme, zum Beispiel auf der Start-, respektive Landebahn? «Dieser Kater hat effektiv ein sehr gutes Gefühl für die Aviatik!» zeigt sich der Flughafen-Chef erfreut und lacht. «Er weiss sehr genau, wo er sich gefahrlos aufhalten kann und wo eher nicht. Und selbstverständlich hat er auch ein warmes Bettchen in den Räumen des Flughafens bekommen!»
Optimale Filmkulisse
Und weil Kater Maverick mag, wenn etwas läuft, wurde er kurzerhand zum «Presenting Partner» des Kinos im Hangar. Gerade in den flugarmen Wintermonaten sei es ihnen wichtig, den Flughafen bestmöglich zu beleben, erklärt Gabriela Turtschi, Head of Marketing & Communication. «So kann man beispielsweise die Abflughalle als spezielle Location für Betriebsfeiern oder Geburtstagspartys buchen. Oder eben auch den alten Hangar.» Durch eine Generalversammlung, die dieses Jahr im bald 100-jährigen Gebäude stattgefunden hat, kamen sie auf die Idee eines Kinos im Hangar. «Zuerst wollten wir dieses in der Abflughalle machen, aber eigentlich eignet sich der Hangar viel besser. Er bietet mehr Platz und eine optimale Kulisse für Aviatik-Filme», führt sie weiter aus. Selbstverständlich werde der Hangar noch extra und speziell hergerichtet, so dass dieser das aussergewöhnliche Kinoerlebnis perfekt mache. Wenn es sehr kalt sein sollte, könne er auch geheizt werden. «Alle Filme, die auf dem Programm stehen, sind somit Kultfilme aus der Aviatik», fügt Urs Ryf hinzu. Allerdings hätten sie bewusst auf Kriegsfilme verzichtet, da die momentane Weltlage schon mit zu vielen Kriegen belastet sei und man das nicht auch noch im Kino zeigen wollte. Maverick ist aber selbstverständlich mit dabei und in «Top Gun 1 und 2» zu sehen. Ob Kater Maverick auch anwesend sein wird, bleibt zu hoffen. Denn er bestimmt immer noch selbst, ob und wann er Gesellschaft auf «seinem» Flughafen sucht. Und das tut er meist sehr spontan. Spontaneität wiederum empfiehlt Gabriela Turtschi den Kinofans nur bedingt, denn: «Einerseits kommen Frühbuchende in den Genuss eines günstigeren Tickets und zweitens könnte insbesondere Maverick – also der Film – schon bald mal ausgebucht sein.»
Urs Ryf und Gabriela Turtschi verwandeln im November den alten Hangar in ein aussergewöhnliches Kino. Foto: Daniel Zaugg