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Bachelorette Larissa Hodgson würde gerne fliegen können. Fotos: Filip Stropek / ch media
Berner Bachelorette war mal ganz unten

«Mit 21 wog ich knapp 35 Kilo»

Ab 8. April sucht Larissa Hodgson im TV ihren Traummann. Die Bernerin über Äusserlichkeiten, gestellte Flirts und wie sie einst an ihrer Magersucht fast zerbrach.

Larissa, bist du momentan verliebt?
Ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung und habe durchaus Schmetterlinge im Bauch, ja.

Die Standard-Antwort einer jeden Bachelorette, super! Wie kam es eigentlich dazu, dass du Rosenkavalierin wurdest?
3+ hat mich angefragt. Dann habe ich mir etwas länger überlegt, ob ich das wirklich machen soll. Schliesslich sagte ich zu mir: Wenn ich mir selber in der Show treu bleiben kann, steht einer Teilnahme eigentlich nichts im Weg. Und so eine Chance kommt nur einmal im Leben!

Es gibt wohl Einfacheres, als in einem Scripted-Reality-Format sich selbst treu zu bleiben.
In der Sendung findet sich keine einzige Szene, hinter der ich nicht stehen könnte.

Du wurdest also zu nichts gezwungen?
Auf keinen Fall!

Hast du dir im Vorfeld Ratschläge von deinen Vorgängerinnen eingeholt?
Ja, tatsächlich. Ich kenne Dina Rossi (Bachelorette 2021, d. Red.) privat sehr gut, wir waren beide Miss-Bern-Kandidatinnen. Sie ist ebenfalls Mutter eines kleinen Mädchens, lebt also in ähnlichen Verhältnissen.

Und?
Dina hat mich ohne Wenn und Aber dazu ermuntert mitzumachen.

Bist du mit 29 schon so verzweifelt, dass du deinen letzten Dating-Ausweg in einer TV-Show siehst? Es existieren doch noch so viele andere Möglichkeiten, einen Mann kennenzulernen.
Ich bin ein Mensch, der gerne neue Sachen ausprobiert. Es ist eine total neue Möglichkeit, Erlebnisse zu sammeln. Und wenns dann mit der grossen Liebe klappt, umso besser. Ich weiss aufgrund meiner Vorgeschichte, wie kurz das Leben sein kann.

Du sprichst auf deine Essstörung an?
Ja. Mit 21 wog ich noch knapp 35 Kilo. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich dachte, ich würde es nicht mehr alleine schaffen und dass die Krankheit stärker ist als ich. Aber ich habe mich da rausgeboxt und mich ins Leben zurückgekämpft. Auch deshalb bin ich stolz, Bachelorette zu sein: Weil ich Menschen mit Magersucht, mit psychischen Problemen ganz allgemein zeigen möchte: Du kannst es immer schaffen.

Wie genau hast du dich rausgeboxt?
Ich verbrachte einige Zeit in einer Klinik am Zürcher Unispital. Dort baute ich mein Selbstvertrauen Schritt für Schritt wieder auf – vor allem lernte ich, mich selbst wieder zu lieben. Die sozialen Medien spielen hier eine enorme Rolle: Du vergleichst dich dauernd mit anderen. Das macht dich allerdings bloss kaputt, denn es gibt immer jemanden, der schöner, schlanker und toller ist als du. Ich bestärke meine Tochter schon jetzt darin, dass sie gut so ist, wie sie ist.

Hailey ist erst 3 Jahre alt.
Irgendwann werden Instagram und Co. auch für sie ein Thema. Als Mutter möchte ich ihr helfen, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. Ich sage ihr jeden Tag, wie hübsch sie ist (schmunzelt).

Gleichwohl bist du das Aushängeschild einer Sendung, die mit Äusserlichkeiten nur so um sich wirft. Eine übergewichtige Bachelorette jedenfalls werden wir wohl nie zu sehen bekommen. Chanelle Wyrsch geht maximal als Plus-Size-Model durch.
Für populäre Shows wie diese gehört ein gewisses Aussehen sicherlich dazu, das stimmt. Es geht ja nicht zuletzt darum, sich im eigenen Körper wohlzufühlen, wenn man sich beispielsweise im Bikini zeigt. Trotzdem liegt Schönheit am Ende des Tages stets im Auge des Betrachters.

Wer hat während deiner Abwesenheit eigentlich zu Hailey geschaut?
Ich habe glücklicherweise ein tolles Umfeld. Die Freundin meines Vaters flog extra von Kanada in die Schweiz, um sich um Hailey zu kümmern. Für sie gesorgt haben zudem meine Mutter sowie ihr leiblicher Vater, also mein Exfreund.

Haben der Vater deiner Tochter und du einen guten Kontakt miteinander?
Ja, wir hören uns fast täglich. Er lebt aber weiterhin sein Leben, ich meines. Wir respektieren uns gegenseitig.

Du hast aus deinem privaten Umfeld keine negativen Reaktionen erhalten?
Mein Mami schluckte zunächst etwas leer (lacht). Sie machte sich am Anfang etwas Sorgen, findet es nun absolut in Ordnung und rät mir bloss, authentisch zu bleiben.

Dein Vater ist der ehemalige Eishockey-Profi Dan Hodgson. Was sagt er zur Bachelorette-Tochter?
Er meinte, ich stünde ja grundsätzlich sehr gerne vor der Kamera (lacht). Er befürwortet meine Teilnahme explizit.

Du hast also das Eishockey im Blut?
Ja, ich mag vor allem zwei Klubs: Davos, dort wurde ich geboren. Und dann die ZSC Lions, mit diesem Verein wurde mein Vater Schweizermeister.

Vor dir traten neun Schweizer Bachelorettes an – von ihnen ist nur noch die von dir angesprochene Dina Rossi mit jenem Mann, nämlich Cyrill, zusammen, den sie im Fernsehen kennengelernt hatte. Das sind mässig rosige Aussichten.
Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem, sich ruhig an die Sache gemeinsam heranzutasten. Man lernt sich unter speziellen Bedingungen kennen, kehrt in die Schweiz zurück – und sollte sich danach ausgiebig Zeit nehmen füreinander.

Du hast jetzt mehrere Wochen in Südafrika verbracht, wo die Sendung Anfang Jahr aufgezeichnet wurde. Kurzer Wissenstest: Wie heisst eigentlich die Hauptstadt von Südafrika?
(überlegt kurz) Johannesburg, oder?

Das ist leider falsch.
Ah, nein, stimmt: Kapstadt!

Auch nicht ganz korrekt.
Wirklich?

Kapstadt ist Sitz des Parlaments. Eigentliche Hauptstadt ist hingegen Pretoria.
Oh mein Gott … nun erfülle ich sicher wieder das Klischee der Bachelorette (lacht laut).

Schwamm drüber. Warst du eigentlich mit der Herrenauswahl vor Ort zufrieden?
Absolut. Es tat mir bei jedem weh, den ich nach Hause schicken musste. Ich hatte sie alle irgendwie in mein Herz geschlossen.

Wurde dir seitens der Produktion das eine oder andere Mal ins Ohr geflüstert, jemanden im Rennen zu lassen, dem du eigentlich keine Rose geben wolltest?
Jede Entscheidung war in meinem Interesse. Es geschah nichts gegen meinen Willen.

Zum Schluss einige Kurzfragen: Was gefällt dir an deinem Körper am besten und was gar nicht?
Am besten, abgesehen von meinen Augen, gefällt mir mein Bauch. Was mir gar nicht gefällt, sind meine Beine, sie haben eine leichte O-Form (lacht).

Wofür schämst du dich?
Einige Dinge in meinem Leben hätte ich vielleicht lieber bleiben lassen. Aber schämen … nein, ich schäme mich für nichts.

Isst du Fleisch?
(ohne zu zögern) Ich liebe Fleisch!

Was darf in deinem Kühlschrank nie fehlen?
Greyerzer-Käse, mein absoluter Favorit!

Wenn dein Leben ein Buch wäre – wie würde der Titel dazu lauten?
(überlegt kurz) Unstoppable.

Hattest du schon mal etwas mit einer Frau?
Nein.

Wenn du eine Superkraft besitzen würdest – welche wäre das?
Ich möchte sehr gerne fliegen können.

PERSÖNLICH

Larissa Hodgson, geboren am 1. Februar 1995, wuchs in Ueberstorf FR auf. Sie absolvierte das Sport-KV und arbeitet derzeit bei der Post im internationalen Kundendienst sowie in der Verzollung. Larissa hat eine 3-jährige Tochter und wohnt in Bern.

Berner Bachelor(ette)s – und was aus ihrer «Liebe» wurde

Rafael Beutl (2014):
Der Ex-Mister-Schweiz-Kandidat vergab seine letzte Rose an Kandidatin Belinda. Ein Paar waren die beiden jedoch nie.

Tobias Rentsch (2015):
Der Beau aus Bern entschied sich im Final für Natalie. Kurz nach der Entscheidung erklärte Rentsch aber, dass er mehr Gefühle für die zweitplatzierte Hülya habe.

Dina Rossi (2021):
Die hübsche Blondine wählte in der Nacht der Rosen Cyrill aus – und ist noch immer mit ihm zusammen. Die absolute Ausnahme!

Flüstere dem Bär etwas.

In der Flüstertüte berichtet der BärnerBär immer wieder über Gerüchte aus der Hauptstadt. Du hast etwas gesehen oder gehört, von dem der Bär wissen sollte? Hier kannst du es ihm flüstern!

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