Spätestens seit seinem zweiten Album „Love & Hate” von 2016 wird Michael Kiwanuka als der neue König des Souls gehandelt – ein grosser Ruf, den sich der Brite umso härter erarbeitete. Sein Handwerk hat der Nordlondoner nämlich von Grund auf gelernt, zuerst durch ein Jazzstudium, dann als Studiogitarrist und schliesslich als Soloartist, dem einige der prägendsten Soul-Songs der letzten Jahre gelungen sind. Auch beim aktuellen, Grammy-nominierten „KIWANUKA” von 2019, Michaels drittem und bis dato ausgereiftesten Album, standen mit Inflo und Danger Mouse zwei internationale Topproduzenten an den Mischpult-Reglern – letzterer zählt unter anderem U2, die Red Hot Chili Peppers oder Norah Jones zu seinen Kund*innen. Vom Guardian als eines der „grossartigsten Alben des Jahrzehnts“ bezeichnet und mit dem hochdotierten Mercury Prize für das beste britische Popalbum des Jahres 2020 geehrt, hat Kiwanukas sozialkritische Soulmusik damit neue Sphären erreicht. Sein 70er-Jahre-Soul wird immer wieder durch Gitarrensounds im Sinne des frühen Prince aufgeladen und geht auf in einer zeitgenössischen Produktion, die seinesgleichen sucht: Wir können es kaum erwarten, von Michaels opulentem Soul umarmt zu werden.
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