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Erfolg und Scheitern – spielerische Standort-bestimmung im Berner Generationenhaus

Können Sie es sich leisten, erfolglos zu sein oder zu scheitern?

«Erfolg auf Knopfdruck»: Die Jukebox am Anfang des Rundgangs. Fotos: zvg

Wer bestimmt, was Erfolg oder Misserfolg ist? Wer kann sich Rückschläge leisten? Im Berner Generationenhaus erfahren und erleben Sie, was es heisst, zu scheitern und können sich mit ihren eigenen Misserfolgen versöhnen.

Zum Jahreswechsel haben viele von uns das Bedürfnis, Bilanz zu ziehen, eine persönliche Standortbestimmung zu machen. Was war im vergangenen Jahr gut, was möchten wir 2024 anders machen? Kann ich es mir leisten, erfolglos zu sein? Ist jede Krise auch eine Chance? Wer sich gerne mit solchen Lebensfragen beschäftigt und mehr über Erfolg, Misserfolg und Scheitern erfahren möchte, sei ein Besuch im Berner Generationenhaus empfohlen. Noch bis am 27. April können dort zwei Installationen zum Thema «Erfolg – eine Standortbestimmung» besucht und aktiv mitgestaltet werden. Besuchende haben im «Raum zum Scheitern» die Möglichkeit, ihre persönlichen Misserfolge zu deponieren und sich mit ihnen zu versöhnen. «Erfolg auf Knopfdruck» lädt zum Feiern der grossen und kleinen Erfolgsmomente ein.

Andrea Hipp, Mitglied Programmleitung, Berner Generationenhaus, begleitet uns bei unserem Besuch und erklärt: «Es ist keine Ausstellung im klassischen Sinn. Im aktuellen Themenzyklus bieten wir dem Publikum unterschiedliche Formate und Zugänge, sich mit Erfolg und Scheitern zu beschäftigen. Der Raum zum Scheitern lädt zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit den eigenen Scheitermomenten. In verschiedenen Veranstaltungen, Workshops oder Stadtrundgängen gehen wir der Frage nach, was Erfolg bedeutet und bieten Impulse für ein gelingendes Leben.»

Der Rundgang im Generationenhaus startet zwischen Korridor und Cafébar. Zuerst geht’s zur Jukebox mit 100 Erfolgsmomenten und den dazugehörigen Soundtracks. Die spielerische Installation erinnert daran, dass Erfolg nicht immer gross und spektakulär sein muss. Einfach mal nein gesagt, ein Tor geschossen, die Fahrprüfung bestanden, den Schlüssel wieder gefunden? Wie können wir die kleinen und grossen Erfolge des Lebens angemessen würdigen? Nach der Einstimmung an der Jukebox werden die Besuchenden von freiwilligen GastgeberInnen ins Untergeschoss, in den Raum zum Scheitern, begleitet.

Raum zum Scheitern
Überall hat es bequeme Liegematratzen, Stühle und kleine Kopfhörer. Wer es sich im Raum des Scheiterns bequem gemacht hat, kann sich viele lebensnahe, oft sehr berührende Geschichten des Scheiterns anhören. Im Nebenraum liegen Notizbücher auf, in die alle Gäste ihre eigenen Anekdoten und Misserfolge oder Momente des Scheiterns niederschreiben können. Wer in den Büchern stöbert, ist fasziniert von der Offenheit der grossen und kleinen Dramen. So fällt es offenbar vielen Besucherinnen und Besuchern leicht, selbst zum Stift zu greifen und seine Misserfolge zu deponieren. Wer seine Scheiter-Geschichte lieber mündlich hinterlässt, kann sie im nächsten Raum in ein Mikrofon sprechen. All die geschriebenen und gesprochenen Misserfolgs-Erlebnisse ergeben über die sieben Monate Laufdauer eine wachsende Sammlung von berührenden Geschichten über das persönliche Scheitern, über Misserfolge und Enttäuschungen. In einem weiteren Raum setzen sich die Besuchenden spielerisch mit dem Scheitern auseinander. Sie bauen Türme und Figuren aus kleinen Holzklötzen, solange – wer kennt es nicht – bis das Gebilde krachend in sich zusammenfällt.

Die meisten Gäste – ob Schulklassen, Gruppen, Familien, Paare oder einzelne Personen – merken nach einiger Zeit, dass sie im Raum zum Scheitern viele wertvolle, ja sogar tröstliche und ermutigende Erfahrungen machen. Andrea Hipp sagt es so: «Es tut gut zu hören, dass andere Menschen auch scheitern. Vielen Besucherinnen fällt es damit leichter, sich mit ihren eigenen Scheitergeschichten auseinanderzusetzen. Sie können Erfahrungen aus ihrem Scheitern mitnehmen, sich mit ihren Misserfolgen versöhnen oder diese auch getrost bei uns deponieren.»

Veranstaltungen und Workshops
«Erfolg. Eine Standortbestimmung» ist noch bis am 27. April geöffnet. Den Interessierten werden, zusätzlich zu den geschilderten Installationen, noch weitere Veranstaltungen angeboten, die spannende Impulse zum Thema Erfolg und Scheitern geben. Wer mehr über die Workshops und Veranstaltungen wie zum Beispiel «Wissen zum Zmittag», «Tavolare», soziale Stadtrundgänge, Märlihuus und «Philosophieren mit Kindern und Erwachsenen» wissen möchte, findet alle Informationen und Daten auf der Website des Berner Generationenhauses (www.begh.ch/erfolg).

PERSÖNLICH

Andrea Hipp, geboren 1989, ist in Bern aufgewachsen. Sie arbeitet seit 2017 im Berner Generationenhaus, seit rund zwei Jahren als Mitglied der Programmleitung. Hipp hat einen Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie einen Master in Ereignisdesign.

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