
Letzte Woche hätte der Bärnerbär einen Interview-Termin mit Polo Hofer gehabt. Nun ist Polo National von uns gegangen.
«I säge: ‹Tschou zäme, es isch schön gsy!›» So beginnt die Todesanzeige von Polo Hofer, die er noch vor seinem Tod verfasst hatte (siehe Bild rechts). In der Anzeige, welche uns gestern Abend um 19.46 Uhr per Mail erreichte, heisst es weiter: «Am Samschtig, 22. Juli, churz vor Mitternacht, het mys letschte Stündli gschlage und i bi zfriede deheime ygschlafe.» Letzten Sommer wurde Hofer von seinen Ärzten mit der brutalen Diagnose Lungenkrebs konfrontiert.
Monatelang musste er sich einer schweren Chemotherapie unterziehen. Jetzt hat er den Kampf gegen die Krankheit verloren. Letzten Donnerstagnachmittag hätte der Bärnerbär einen Interview-Termin mit Polo Hofer an seinem Wohnort Oberhofen gehabt. Den Termin verpasste er. Am Abend telefonierte Hofer mit seinem Freund Bruno Zimmermann von der IMS Sport AG, zu der der Bärnerbär gehört, und vereinbarte einen neuen Interview-Termin auf gestern Montagnachmittag. Der Bärnerbär stand zum vereinbarten Zeitpunkt vor seiner Haustüre. Wie wir seit gestern Abend wissen, war «Polo National» zu diesem Zeitpunkt schon von uns gegangen.
Mundart-Rock-Pionier
Polo Hofer war der berühmteste Schweizer Mundart-Rock-Pionier. Er gründete im Sommer 1971 unter anderem mit Hanery Amman die Mundart-Band Rumpelstilz. 1984 gründete er die SchmetterBand, mit der er bis Januar 2003 unterwegs war. Mit Songs wie «Kiosk», «Giggerig» und «Teddybär» wurde Polo Hofer berühmt. Der von ihm und Hanery Amman komponierte Hit «Alperose» wurde 2006 vom Schweizer Fernsehpublikum gar zum grössten Schweizer Hit aller Zeiten gewählt. Im letzten Jahr wurde Hofer zum Schweizer des Jahres gekürt. Mit dem Bärnerbär war Polo Hofer lange eng verbunden. Während vieler Jahren erschien jede Woche ein Polosophie-Spruch, etwa «In dubio Prosecco!». Daraus gab es später sogar ein Buch.
Polo, wir werden dich vermissen!