Wie immer zu Frühlingsbeginn zeichnete der Prix Printemps innovative Projekte zugunsten von Menschen mit Beeinträchtigung im Kanton Bern aus. Dieses Jahr überzeugten der Leseclub LEA und das Geschirrset KWER.
«Manchmal würde man ob all des Elends in der Welt am liebsten die Augen verschliessen», sagte Moderatorin Sabine Dahinden bei ihrer Begrüssung. «Aber dann würde man auch all das Gute nicht sehen.» Und an diesem Abend gab es reichlich Gutes zu bestaunen. Die ausgezeichneten Projekte erfüllten alle Kriterien der Stiftung: zugänglich für alle, integrativ und öffentlich. Jurypräsident Daniel Iseli betonte: «Wichtig ist uns die Hebelwirkung, dass diese Projekte wirklich etwas bewirken.» Für Stiftungspräsident Thomas Hanke ist entscheidend: «Auch wenn Projekte scheitern können, wollen wir Mut und Antrieb geben.» Ein eindrucksvolles Beispiel ist der Leseclub LEA Biel, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam lesen. «Lesen gibt Zugang zu Literatur und Kultur», erklärten die Initiantinnen Judith Mayencourt und Brigitte Bättig. Mit dem Preisgeld können sie mit 20 Mitgliedern ans internationale LEA-Treffen nach Köln reisen. «Das ist einfach grossartig!» Auch das zweite prämierte Projekt begeisterte das Publikum. Junge Produktdesigner entwickeln ein hochwertiges Porzellangeschirr für Menschen mit einer Beeinträchtigung, das aber von allen genutzt werden kann. «Bisher gab es nur Plastikteller, die an Babygeschirr erinnern», erklärten Noëmi Burkhalter, Florian Kech und Benjamin Schalk.
Die Publikumsabstimmung im Saal kürte anschliessend den Leseclub LEA zum Sieger. Dieser bekommt einen Bericht im BärnerBär. Danach verabschiedete Sabine Dahinden das Publikum optimistisch: «Nach diesem Abend können wir doch voller Zuversicht in den Frühling starten!»
Fotos: Alexandra Schürch
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