Die Stadt Bern hat sich gründlich verrechnet: Letztes Jahr sind 30 Millionen Franken weniger Steuern zusammengekommen als budgetiert. Der Bärnerbär wollte deshalb anhand einer Strassenumfrage wissen, wo Bern nun den Sparhebel ansetzen soll. Die Vorschläge sind vielseitig…
Fotos und Umfrage: Ueli Hiltpold

Julian Seiler (Student und Klimaaktivist), Bern
«Die Stadt Bern muss nicht unbedingt sparen. Aber besser mit
dem Geld umgehen. Indem zum Beispiel alle städtischen
Liegenschaften ökologisch geheizt werden. So könnte Geld
eingespart werden.»

Meherez Ben Achour (Ben’s Bio-Fleisch vom Grill), Ostermundigen
«Man könnte sicher bei den Büros und Firmen der Stadt, mit all diesen
Computern und der Software, die permanent erneuert werden, und
den ganzen elektronischen Geräten eine Menge Geld einsparen. Es
muss ja nicht immer das Neueste sein. Und diese Baustellen ...»

Bali (Autor und Schauspieler), Wabern
«Ich finde, die Stadt Bern sollte weniger Häuser mit leeren Wohnungen und ganz allgemein weniger bauen. Damit würde man Geld sparen. Aber warum sparen? Man sollte eigentlich mehr ausgeben und
investieren. In Öffentlichkeitsarbeit, zielgerichtet und nachhaltig.»

Christoph Eggimann (Garage Eggimann), Belp
«Als privater Unternehmer gibt mir das zu denken. Aus meiner
Sicht sind 30 Millionen Franken viel Geld. Wer soll das letztendlich
bezahlen, wer einsparen? Wahrscheinlich am Ende nicht jene,
die das Geld jetzt ausgegeben haben.»

Noah (Lehrling), Bern
«Zum Beispiel beim Strassenbau soll die Stadt Bern sparen.
Wenn man vom Bahnhof stadtauswärts fährt, gibt es alle paar Meter Ampeln.
Ich finde das Geldverschwendung. Und auf den Strassen muss nicht sofort
jeder kleine Riss geflickt werden.»

Charles Spring (Abteilungsleiter Swiss Post Solutions), Bern
«Die Stadt Bern könnte sicher sparen. Aber aus meiner persönlichen
Sicht gibt es momentan wegen dieser 30 Millionen keinen Grund
dazu. Beim städtischen Personal wurde schon gespart und beim ÖV
sollte man nicht sparen, sondern ausbauen.»

Vreni und Heinz Gerber
(passionierte Fasnächteler), Laupen
«Klar sollte die Stadt Bern sparen. Einerseits sollte
man zweimal überlegen, für was alles und wo man
Geld ausgibt. Anderseits sollte man nicht so freizügig sein. Die, die es nötig haben, soll man unterstützen. Die Schmarotzer sollte man schmählern.»

Marion Gerber
(Sek-1-Lehrerin), Bern
«Ich finde das ganze Dreinhauen
auf die Regierung nicht fair.
Das Gleiche hätte auch einer
bürgerlichen Regierung passieren
können. Bei den nächsten Wahlen
bekommen die RGMParteien trotzdem wieder
meine Stimme.»