Am 24. November 2024 wählt die Stadt Bern: Neu vergeben werden die 80 Sitze im Stadtparlament, die fünf in der Stadtregierung und das Stadtpräsidium. Diese Wahl bestimmt die Zusammensetzung der Behörden für die kommenden vier Jahre.
Je besser Sie wissen, wen Sie wählen wollen, desto einfacher ist es. Im Parlament und der Regierung müssen Sie sich für eine Partei/Liste entscheiden, und Sie können auch die Wahlchancen von Personen beeinflussen. Beim Stadtpräsidium können Sie Personen direkt wählen.
Die Parteienwahl im Stadtrat
Im jetzigen Berner Stadtrat hat es 11 Parteien. Am einfachsten ist es für Sie, wenn Sie eine vorgedruckte Parteiliste nehmen und einwerfen. Zur Auswahl stehen ihnen sortiert nach gegenwärtiger Stärke:
- SP/Juso (Sozialdemokratische Partei, JungsozialistInnen)
- GB/JA! (Grünes Bündnis, Junge Alternative)
- glp/jglp (Grünliberale Partei, Jungen GLP)
- FDP (JF (Freisinnig-demokratische Partei, JF, Jungfreisinnigen)
- GFL (Grüne Freie Liste)
- SVP (Schweizerische Volkspartei)
- M (Mitte, vormals CVP und BDP)
- AL (Alternative Liste)
- EVP (Evangelische Volkspartei)
- PdA (Partei der Arbeit) und
- GaP (Grün-alternative Partei, 1 Sitz)
Die Personenwahl im Stadtrat
Wenn Sie keine dieser Parteien direkt unterstützen wollen, nehmen Sie die leere Liste und schreiben Sie Personen ihrer Wahl auf – egal für welche Partei diese kandidieren. Sie können auch alle anderen Personen aufschreiben, die in Bern wahlberechtigt sind. So wählen Sie Personen direkt, ohne über die Parteien zu gehen.
Sie können auch eine ausgewählte Parteiliste abändern. Erlaubt ist es, Kandidaturen:
- zu streichen
- doppelt aufzuschreiben
- (kumulieren)
- von anderen Parteien einfach
- oder doppelt zu notieren
- (panaschieren)
Ihre Liste darf aber nicht mehr als 80 Namen enthalten und muss eigenhändig abgeändert werden. Das gilt auch für die leere Liste. Sonst ist diese Wahl ungültig. Falsche Namen und ehrverletzende Angaben führen ebenfalls zur Ungültigkeit des Wahlzettels.
Die Sitzverteilung im Stadtrat
Mit ihrer Partei- und Personenwahl beeinflussen Sie die Sitzverteilung im neuen Stadtrat. Verteilt werden die 80 Stadtratssitze entsprechend der Stimmen, welche die Parteien via Parteilisten erhalten haben. Leere Linien auf Parteilisten zählen für die Partei. Wenn Sie eine Jungpartei wählen, werden die Sitzansprüche für Mutter- und Jungpartei separat bestimmt. Steht die Sitzzahl einer Partei fest, bekommen so viele Kandidatinnen mit der höchsten Stimmenzahl der Partei die Sitze der Partei.
Gemeinderat
Wenn Sie bis hierher alles begriffen haben, wissen Sie auch schon, wie Sie beim Gemeinderat, der Stadtregierung, wählen sollten. Denn es funktioniert genau gleich, ausser dass es hier keine Parteien gibt, sondern zwei Listen mit verschiedenen Ausrichtungen. Es bewerben sich:
RGM (rotgrüne Parteien) mit
- Alec von Graffenried (bisher, GFL),
- Marieke Kruit (bisher, SP),
- Matthias Aebischer (neu, SP) und
- Ursina Anderegg (neu, GB).
Bürgerliche Liste («MehFarb») mit fünf neuen Personen, nämlich
- Melanie Mettler (GLP),
- Florence Pärli (FDP(/JF)
- Janosch Weyermann (SVP)
- Beatrice Wertli (M)
- Bettina Jans-Troxler (EVP).
Beim Gemeinderat haben Sie fünf Stimmen. Wenn Sie eine Liste unverändert auswählen, gehen alle 5 Stimmen an diese Liste. Leere Linien gehen automatisch an die Liste. Sie können jedoch auch hier Personen streichen, doppelt aufführen oder von der anderen Liste einfach oder doppelt wählen. Es dürfen aber nur fünf Namen auf den Wahlzettel.Sie können auch eine leere Liste für den Gemeinderat verwenden und maximal 5 Namen aufschreiben. Kumulieren ist erlaubt, panaschieren ebenso. Alles muss von Hand gemacht werden, damit ihr Wahlzettel gültig ist. Bei der Auswertung werden zuerst die fünf Sitze möglichst proportional auf die beiden Listen verteilt, danach auf jeder Liste die Reihenfolge der Kandidaturen bestimmt.
Stadtpräsidium
Für das Stadtpräsidium kandidieren:
Alec von Graffenried (bisher, GFL),
Marieke Kruit (SP),
Melanie Mettler (GLP) und
Janosch Weyermann (SVP).
Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der Stimmen macht und in den Gemeinderat gewählt worden ist. Wenn im ersten Wahlgang niemand gewählt wird, findet ein zweiter statt. Claude Longchamp
Listen auf drei Arten abändern
Streichen: Wenn Sie Kandidierende streichen, verringert das deren Wahlchancen. Bleibt die Linie auf einer Parteiliste leer, bleibt sie als Zusatzstimme der Partei erhalten.
Kumulieren: Wenn Sie Kandidierende zweimal aufschreiben, erhöht sich deren Wahlchance. Kein Name darf jedoch mehr als zweimal auf einem Wahlzettel stehen.
Panaschieren: Wenn Sie Kandidierende von anderen Listen aufführen, geben Sie diesen Personen eine Zusatzstimme. Auch hier kann kumuliert werden.