Das Aero-Festival lädt zum Rave am Flughafen Belp. Die Event- Veranstalter Sacha Hilfiker, Simon Krebs und Kaue Cota lieben originelle Schauplätze.
Im Fitness Zentrum, auf dem Münsterturm oder am Flughafen. Raven kann man überall, scheint das Motto der Event- Veranstalter Sacha Hilfiker, Simon Krebs und Kaue Cota zu sein. Elektronische Musik an originelle Schauplätze zu bringen, ist ihre Mission. Nun findet bereits im zweiten Jahr das Aero-Festival am Flughafen Belp statt. Eingecheckt wird am Terminal Nord, abgehoben wird bei Alpine Sky Jet, einer Firma, die exklusive Charterflüge, Flugzeugkauf und das Mieten von Privatjets anbietet. Normalerweise ist der Landeplatz, nur für die Kundschaft zugänglich. Für das Festival wird das Gelände eingezäunt. «Wir haben aus der letztjährigen Ausgabe viel gelernt», sagt Simon Krebs. Jetzt gelte es, den Erfolg zu bestätigen. «Letztes Jahr war es 32 Grad heiss», erinnert sich Kaue Cota. «Nein, es war viel heisser», fügt Krebs an. Gefühlt vierzig Grad heiss, sei es gewesen, einigen sich die drei schliesslich. So wurde kurzerhand ein Feuerwehrauto durch den Flughafen aufgeboten, welches die Tanzenden mit kaltem Wasser abkühlte. «Natürlich ist unser Festival wetterabhängig», so Hilfiker. Doch das Gute sei der Asphalt-Boden. «Ein Schlammbad à la Woodstock sei hier bei Regen nicht zu befürchten.»
Von Afro-House bis Melodic Techno
Krebs und Cota kennen sich bereits seit der gemeinsamen Schulzeit in Ostermundigen. «Sacha habe ich an einer Roof-Top Party kennengelernt», so Krebs. «Er verfügt über eine grosse Erfahrung im Event-Bereich.» Krebs wiederum ist am meisten von den drei an diversen Events und Veranstaltungen unterwegs, besucht regelmässig andere Festivals, wo tagsüber getanzt wird. Auch das Aero-Festival kann als Day-Rave bezeichnet werden. Gestartet wird um 14 Uhr mit House und Afro-House Klängen und zu Ende geht der Event um Mitternacht mit Melodic-Techno. Sieben nationale und internationale Acts stehen auf dem Programm. «Der diesjährige Headliner ist der DJ Echonomist, der in Griechenland geboren wurde und über eine internationale Fanbase verfügt», verrät Krebs. Das Duo Jos & Eli kommt von Israel nach Bern. Jos Seluk und Eli Abutbul beschreiben sich selbst als zwei in den Achtzigerjahren in Israel geborene Typen, die sich bereit seit ihrer Kindheit für Musik begeistern. Jos hatte das Flair für Keyboards, Eli groovte an den Drums. Zusammen machen sie mittlerweile elektronische Musik und sind in den coolsten Clubs von Israel zu Gast. Das Genfer Kollektiv Mont Rouge, spezialisiert auf das Afro House-Genre, dürfte auch Gäste aus der Romandie nach Belp locken. DJane Daughter in Law und Dejan stammen aus Zürich und treten gemeinsam am Festival auf. Letztes Jahr stammte der grösste Teil der Besucherende aus Bern und Umgebung. Das Aero-Festival soll langfristig bestehen und Menschen von überall anziehen. Wenn möglich, soll es in Zukunft nicht nur einen, sondern zwei Tage dauern. «Klar, möchten wir irgendwann das grösste Technofestival in der Schweiz sein», so Kaue.
Mehr als 2000 Gäste
Der Vorverkauf läuft bereits auf Hochtouren. «Es ist unser Ziel, das Gelände zu füllen», so Krebs. Rund zweitausend Menschen versammelten sich beim letzten Mal zum gemeinsamen Abtanzen. Zwischen 18-65 Jahre alt seien die Leute gewesen, so Kaue. «Es hat uns überrascht, wie generationenübergreifend elektronische Tanzmusik offensichtlich ist.» Ähnlich wie beim Gurtenfestival erhält man beim Aero-Festival eine Cashless-Karte, mit der man bei den Foodtracks oder an der Bar zahlen kann. Direkt mit Aviatik haben die Event-Veranstalter, die auch viel privat gemeinsam unternehmen, nicht viel zu schaffen. «Ich wollte tatsächlich einst Pilot werden und habe mit meinen Grosseltern viel das Restaurant am Flughafen Belp besucht und dabei den vorbeifliegenden Flugzeugen zugeschaut», so Krebs. Das Fliegen verbinde er aber sonst vor allem mit Ferien. Matteo Mätzler, der Inhaber von Alpine Sky Jet sieht das Aero-Festival als Belebung für den Flughafen. 1991 habe auf dem Gelände ein Patent Ochsner Konzert stattgefunden. Und natürlich spielten diese ihren Hit «Bälpmoos» mit der sehnsüchtigen Songzeile «Schpick mi furt vo hie». «Das sollte man eigentlich remixen und auflegen», finden die Organisatoren.