Der neue SCB Sportchef Patrik Bärtschi begann seine Karriere beim EHC Kloten, wurde 2002 von den Pittsburgh Penguins gedraftet, stand 2006-09 in den Reihen des SCB und wurde anschliessend mit den ZSC Lions zweimal Schweizermeister.
Bekannt war der neue SCB-Sportchef als smarter Stürmer und gefürchteter Goalgetter, diese Fähigkeit hat er wohl von seinem Vater Urs geerbt, der für Biel, Kloten und die Nationalmannschaft Tore am laufenden Band erzielte. Seit Anfang Mai bekleidet Patrik Bärtschi als Nachfolger von Andrew Ebbett die Position des Sportchefs, in der er eng mit seinem Chef Martin Plüss zusammenarbeitet, der als Sportdirektor ebenfalls seit Mai im Amt steht. «Ich traf hier bei meiner Ankunft noch viele bekannte Gesichter», sagt Bärtschi, als wir uns in der PostFinance Arena zum Gespräch treffen. Trotzdem ist sich der Sportchef bewusst, dass sich einiges geändert hat, nicht nur im SCB, sondern im gesamten Schweizer Eishockey. Darauf kommt Bärtschi bereits zu reden, als wir ihn fragen, ob er von den Ausländern in diesem Jahr endlich mehr Qualität erwartet, gab es doch, abgesehen von Dominik Kahun und zuletzt Patrik Nemeth viele Enttäuschungen. «Ich denke, dass die Ausländerthematik allgemein zu viel Platz einnimmt. Mit der Aufstockung auf sechs vertreten die Ausländer mehr als ein Viertel einer Mannschaft, weshalb für mich auch wichtig ist, wie gut sie sich im Kollektiv verhalten und wie stark sie im Team integriert sind. Diesbezüglich habe ich bisher einen sehr guten Eindruck erhalten», sagt der neue Sportchef.
«Wir wissen, woher wir kommen»
Patrik Bärtschi ist in seinen Äusserungen zurückhaltend vorsichtig, aufgrund seiner kurzen Amtsdauer nicht nur verständlich, sondern auch sinnvoll. «Wir wissen, woher wir kommen und sind uns bewusst, dass der Weg zurück keine Abkürzungen kennt. Zuerst einmal gilt es, die vergangene Saison zu bestätigen, denn die Liga ist noch enger zusammengerückt. Es wird wichtig sein, dass wir die engen Spiele für uns entscheiden können», sagt Bärtschi, für den wichtig ist, «dass jeder seine Aufgabe kennt und Verantwortung übernimmt, nur so können wir erfolgreich sein.»
In das finnisch/schwedische Trainerquartett hat Bärtschi volles Vertrauen. Die Tatsache, dass in Finnland ein anderes Eishockey gespielt wird als in Schweden, sieht er nicht als Problem. «Jussi Tapola und seine Kollegen haben Geduld, sie wollen, dass die gesamte Organisation SCB vorwärtskommt und dazu gehört auch der Nachwuchs.» Im Vergleich zu den Kloten Flyers, wo er zuletzt in gleicher Funktion tätig war, sieht Bärtschi vor allem bezüglich Infrastruktur und Professionalität entscheidende Unterschiede. Bleibt zu hoffen, dass sich dies auch in den Resultaten widerspiegelt.