Zweimal hintereinander sind die Frauen des SC Bern im letzten Playoff-Finalspiel gescheitert, ging ihr Traum vom Meistertitel nicht in Erfüllung. Zuerst noch als BOM0 Thun, in der vergangenen Saison als SC Bern, verloren die Bernerinnen erneut gegen die ZSC Lions.
Jakob «Köbi» Kölliker, mit 213 Länderspielen während vielen Jahren Schweizer Rekordinternationaler, kann den Frust «seiner» Frauen nachvollziehen. Als Hobby-Tennisspieler und Hobby-Curler weiss er: Nicht den ersten Punkt gilt es in einem Spiel oder einer Meisterschaft für sich zu gewinnen, entschieden wird das Tennisspiel mit dem letzten Punkt und im Curling-Duell muss der letzte Stein «Shot» liegen, nicht anders ist es in den Eishockey-Playoffs. «Ich denke nicht, dass alle Spielerinnen diese Enttäuschung endgültig verdaut haben. Der Frust war riesengross, denn nach dem Cupsieg wollte das Team unbedingt das Double schaffen», so der Sportchef der Frauenabteilung. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. Steigen die Frauen von Cheftrainer Thomas Zwahlen am nächsten Sonntag in der PostFinance Arena gegen die Frauen des SC Langenthal in die Meisterschaft der PostFinance Women’s League, tun sie dies mit dem Anspruch, den Titel zu gewinnen. Doch Kölliker hebt den Warnfinger. «Die Liga ist ausgeglichener geworden. Da ist einmal Aufsteiger EV Zug mit der grossartigen Lara Stalder, auch der Meister ZSC Lions hat aufgerüstet und ich rechne ebenso mit den HCD Ladies, den Ambrì-Piotta Girls und den Gottéron Ladies, die alle mit hohen Ambitionen in die Saison steigen. Für uns wird es kein Sololauf.»
Verschiedene Änderungen
Der SCB, der weiterhin auf die Dienste der wertvollsten Spielerin der vergangenen Saison (MVP), Estelle Duvin, zählen kann, meldet zahlreiche Zuzüge (s. Kasten), hat aber auch sieben Abgänge zu verzeichnen. «Wir dürften etwa gleich stark wie in der vergangenen Saison sein, möglicherweise gar etwas stärker», so Kölliker. Ein interessanter Name fällt beim SCB gleich doppelt auf. Mit Isabel Waidacher eine Spielerin und mit Nina Kindschi-Waidacher eine Assistenztrainerin, die wegen Schwangerschaft nur neben statt auf dem Eis aktiv sein kann. Vater Ludwig Waidacher war Verteidiger in der Aroser Meistermannschaft von 1980.