Seit dem 16. und bisher letzten Meistertitel in der Saison 2018/19 unter dem Finnen Kari Jalonen blieben Erfolgserlebnisse für die erfolgsverwöhnten Berner aus, sieht man vom Cupsieg 2021 ab. Trainer kamen und gingen, einmal wurden gar die Playoffs verpasst. Eine Wende zum Guten zeichnete sich erst letzte Saison mit Platz 5 ab.
Zwar holte der SCB gegen den EV Zug drei Siege, schied aber erneut in den Viertelfinals aus. Über die ganze Meisterschaft betrachtet, war unter der harten Hand Jussi Tapolas dennoch ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Der 50-jährige Finne setzt auf Disziplin, verlangt von seinen Spielern in jeder Spielphase hundertprozentigen Einsatz und duldet nach seiner Devise «Verteidigung zuerst» keine leichtsinnigen Aktionen, was einigen Spielern zum Verhängnis wurde und zu deren Abgang führte.
Wechsel auf den Ausländerpositionen
Sieht man von Dominik Kahun und Patrik Nemeth sowie Goalie Adam Reideborn ab, erfüllten die Ausländer – wie schon in den vorangegangenen Jahren – letzte Saison die hohen Erwartungen nicht und mussten den SCB verlassen. Ersetzt werden sie durch Verteidiger Anton Lindholm und die Stürmer Austin Czarnik, Victor Ejdsell und Waltteri Merelä. Ob die sportliche Leitung mit diesen Neuverpflichtungen mehr Glück hatte als zuletzt, wird sich bald zeigen. Auf dem Schweizer Markt gelang es dem SCB, Marc Marchon aus Kloten zu verpflichten – ein Mann, der mit seiner Härte und Zweikampfstärke genau dem Spielerprofil entspricht, das Headcoach Tapola mag. Fahren die aufstrebenden Jungen wie Benjamin Baumgartner, Marco Lehmann und Thierry Bader dort weiter, wo sie letzte Saison aufgehört haben, und gelingt dem einen oder anderen Nachwuchsspieler der Durchbruch, dürfen sich die SCB-Fans wieder auf erfolgreichere Zeiten freuen.
Überraschende Wechsel gab es im SCB-Verwaltungsrat. Mark Streit und Pascal Dietrich sind wegen unterschiedlicher Meinungen zurückgetreten, als neues Mitglied wurde Jürg Fuhrer gewählt, CEO von SCB-Silbersponsor BusinessCom. Zum Rücktritt Streits meinte Verwaltungsratspräsident Carlo Bommes: «Es ist wie in einer Ehe, wenn es nicht mehr passt, muss man sich trennen.»