Der Ideenwettbewerb STAGE UP erreichte letzten Dienstag nach einem sechsmonatigen Prozess seinen Höhepunkt. Aus anfangs 69 Geschäftsideen waren noch fünf Start-ups im Rennen. Gewonnen hat schliesslich «TightValve», ein neuartiges chirurgisches Gerät für die Reparatur von Aortenklappen.
Bis Dezember 2023 konnten Einzelpersonen oder Teams ihre Geschäftsidee für STAGE UP, den Berner Business Creation Wettbewerb, einreichen. «Mit über 60 Geschäftsideen aus unterschiedlichsten Bereichen wurde ein neuer Meilenstein in der Entwicklung von STAGE UP erreicht. Das Unternehmertum in der Berner Region ist keine vorübergehende Erscheinung, es ist nachhaltig, was die kontinuierliche Zunahme der eingereichten Projekte unterstreicht», erklärte Prof. Dr. Artur Baldauf, der Initiator des Wettbewerbs, erfreut.
Das Experten-Panel, bestehend aus 26 Personen, hatte aus allen eingereichten Geschäftsideen deren 26 nominiert, die im Januar 2024 der Jury vorgestellt wurden. Bei diesen «Pitches» standen den Jungunternehmerinnen und -unternehmern jeweils drei Minuten zur Verfügung, um die Jury von ihrer Idee zu überzeugen. Zwölf Teams hatten sich auf diese Weise für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs qualifiziert. Ihnen wurde ein massgeschneidertes Coaching und Zugang zu Workshops geboten. Die Teams entwickelten so ihr Business-Modell weiter und reichten es in dokumentierter Form Mitte April der Jury ein.
Die Award Night als krönender Abschluss des Wettbewerbs
Anfangs Mai wurden aus den zwölf Teams fünf Finalisten nominiert. Neben drei Projekten aus der Medizinischen Fakultät der Universität Bern waren dies ein Online-Kurs zur Unterstützung von Menschen mit chronischen Schmerzen und ein Projekt der Berner Fachhochschule im Bereich Tierfutter aus fermentierten Mykoproteinen. Am 14. Mai wars dann so weit: Die fünf Start-ups traten zum letzten Mal vor die STAGE UP-Jury und pitchen ihre Geschäftsidee – auf der grossen Bühne im Berner Bierhübeli und vor Publikum.
Sie machten es der Jury nicht leicht. Nicole Loeb, Jurymitglied und Inhaberin von Loeb AG, sagte bei der Preisverleihung: «Ich bin nun seit 10 Jahren mit dabei und habe enorm viele spannende Unternehmensideen gesehen und auch dieses Jahr fiel uns die Entscheidung schwer.» Die Jury habe sich schliesslich für dasjenige Projekt entschieden, das aus marktbezogener und unternehmerischer Sicht die besten Chancen aufweise und sich während der letzten Monate am vielversprechendsten weiterentwickelte. Denn der Wettbewerb richte sich explizit an gründungsinteressierte Personen, die mit ihrer Idee noch ganz am Anfang ihrer «unternehmerischen Reise» stünden.
Die drei Besten
Auf Platz drei schaffte es das Start-up «Kidemis», welches eine Fisch- und Tierfutterzutat auf der Grundlage von fermentiertem Mykoprotein herstellt. Die Silbermedaille ging an «Pathy», das sich zum Ziel gesetzt hat, die medizinische Bildanalyse in der Histopathologie zu vereinfachen. Und aufs Podest – mit grossem Applaus und Goldregen vom Bühnenhimmel – schaffte es «TightValve», ein neuartiges chirurgisches Gerät für die Reparatur von Aortenklappen. Insgesamt wurden Preisgelder in der Höhe von 18 000 Franken vergeben. Die Gewinnenden erhielten 10 000, die Zweitplatzierten 5000 und die Drittplatzierten 3000 Franken. Die Freude beim TightValve-Team war denn auch riesig, sie waren stolz, happy und hätten nicht mit dem Sieg gerechnet. Nun kann – ganz dem Ziel des Wettbewerbs entsprechend – ihre unternehmerische Reise weitergehen.
Die 3 Gewinnerprojekte
Platz 1: TightValve
TightValve ist ein neuartiges chirurgisches Gerät für die Reparatur von Aortenklappen.
Bis heute gibt es keine etablierte und reproduzierbare Methode, um intraoperativ zu messen, ob eine reparierte Klappe wirklich dicht schliesst. Das Gerät bietet dem Chirurgen in den kritischen Phasen der Operation ein unmittelbares Feedback.
Platz 2: Pathy
Pathy hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Bildanalyse in der Histopathologie zu vereinfachen.
Ihre Software-as-a-Service-Plattform bietet KI-gestützte digitale Färbelösungen, die ein Pre-Screening von Patienten bei dringenden Biopsieanalysen ermöglichen und Pathologen sowohl bei der Diagnose als auch bei der Forschung unterstützen.
Platz 3: Kidemis
Kidemis stellt eine Fisch- und Tierfutterzutat auf der Grundlage von fermentiertem Mykoprotein her. Die Zutat hat sowohl funktionelle als auch ernährungsphysiologische Eigenschaften und wurde als nachhaltige Alternative zu Fischmehl und Soja entwickelt. Die innovative Bioverarbeitungslösung ermöglicht eine abfallfreie Umwandlung von minderwertigen landwirtschaftlichen Nebenströmen in eine hochwertige Zutat.