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Nachtrag zum Spirit of Bern

«Wir stehen alle in der Verantwortung»

«Ziel von CGES ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand», sagt ETH-Präsident Joël Mesot. Foto: ETH Zürich

Am 7. Mai trafen sich am SPIRIT OF BERN führende Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu einem bereichsübergreifenden Austausch zur «Energiezukunft Schweiz». Unter ihnen auch Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich. Wir wollten von ihm wissen, was er vom Berner Spirit mitnimmt und wie es jetzt weiter geht.

Joël Mesot, Sie haben am «Spirit of Bern» betont, dass die Wissenschaft beim Thema alternative Energie lange Zeit einfach nicht gehört wurde. Nun drängt die Zeit. Wie kommen wir als Land in Sachen Energiezukunft nun schnell voran?
Die Richtung ist klar: Wir müssen alle unsere Lebensbereiche von der Industrie bis zur Mobilität dekarbonisieren und gleichzeitig sicherstellen, dass wir genügend und zahlbaren Strom haben. Für den nötigen Umbau unseres Energiesystems gibt es kein Allheilmittel, es braucht den Mix verschiedener erneuerbarer Technologien. Und wenn ich von «wir» spreche, meine ich Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Keine einzelne Gruppe wird es allein schaffen. Wir stehen alle in der Verantwortung.

Sind gerade deshalb solche Anlässe wie der «Spirit of Bern» wichtig?
Solche Anlässe sind sehr wichtig, denn sie bringen verschiedene Akteure zusammen und schaffen Transparenz in der Energie-Debatte. Anlässe wie der Spirit of Bern fördern die Vernetzung und zeigen auch auf, wo man sich einig ist und wo (noch) nicht.

Ein ungelöstes Problem stellt offen­bar die noch mangelhafte Möglichkeit zur Energiespeicherung dar. Warum ist das, einfach erklärt, so schwierig?
Wir wollen und müssen die erneuerbaren Energien massiv ausbauen. Diese liefern uns aber nicht immer dann den Strom, wenn wir ihn brauchen. Damit PV-Anlagen Strom liefern, muss die Sonne scheinen, damit Windräder ihre Leistung erbringen können, braucht es Wind etc. Es gibt also Unterschiede in der Nachfrage und dem Angebot an Strom, und zwar kurzfristig über den Tag bis hin zu saisonalen Schwankungen, die es auszugleichen gilt. Hierzu gibt es zwar verschiedene Möglichkeiten, den Strom zu speichern, aber alle haben ihre Vor- und Nachteile.

Sie haben von einer Koalition namens CGES gesprochen – wird man damit das Speicher-Problem lösen können?
Wir von der ETH haben in der Tat, zusammen mit der EPFL, dem Paul-Scherrer-Institut und der Empa vor einem Jahr diese Koalition – kurz CGES – lanciert. Ziel ist es, klimaneutrale Lösungen für Erzeugung, Speicherung und Transport erneuerbarer Energien voranzutreiben, und zwar mit der Schweizer Industrie. Zusammen mit rund 30 interessierten Firmen wollen wir Technologien und Lösungen entwickeln, die in ein paar Jahren hoffentlich auch vermarktet werden können. Das wäre insbesondere für unsere Exportindustrie interessant.

Was macht diese Koalition nun?
Um nur ein Beispiel zu geben: Mit dem Kanton Zug und Industriefirmen sind wir im Gespräch, um eine Anlage von 1 MW Leistung zur Produktion und Speicherung von Methanol zu realisieren. Aus abgeschiedenem CO2 und Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Quellen produziert wird, kann man Methanol herstellen, das sich relativ gut speichern und später wieder verstromen lässt.

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