HOTEL ZOLLHAUS - ONE SUITE HOTEL

Damals, neu interpretiert

«Hoteldirektor» Lukas Meier ist zurecht stolz auf sein Bijou. Ursprünglich als Zollhaus
erbaut, ist es heute ein aussergewöhnliches Hotelzimmer. Wobei der Begriff «Zimmer» eigentlich nicht korrekt ist. Es fühlt sich eher an wie eine kleine Wohnung auf zwei Etagen.
 

«Die Idee für das Hotel entstand 2018, als bekannt wurde, dass das Swiss Brand Museum das Zollhaus nach gerade mal eineinhalb Jahren wieder verlässt», erzählt Meier. «Die anfängliche Skepsis schlug schnell in Begeisterung um. In kürzester Zeit wurde ein Businessplan erstellt und der Stadt Bern eingereicht. Nach deren Zusprache begann umgehend die Planung und die Umsetzung des Projektes.» Dabei war auch die Nähe zum Alten Tramdepot entscheidend. Sie ermöglicht es, Synergien zu nutzen und das Hotel Zollhaus effizient zu führen. Lukas Meier ist Geschäftsführer der nahen Gasthausbrauerei und war zuvor während zehn Jahren COO des Berner Kursaals. «Mit diesem kleinen Hotel bin ich wieder ein bisschen Hotelier geworden», fügt er schmunzelnd an. Die Inneneinrichtung ist wohl durchdacht, angelehnt an die alten, historischen Zeiten, aber modern interpretiert. «Wer Geschichte liebt und dennoch alle Annehmlichkeiten von heute schätzt, findet hier eine einzigartige Kombination», umschreibt er das Konzept des rund 70 Quadratmeter grossen «One Suite Hotels», wie es auf dessen Webseite bezeichnet wird. 

Baujahr 1844
«Bis spät in die Nacht wogte das jubelnde Volk, sich freuend über das gelungene Werk, in hellerleuchteten Strassen der Stadt umher.» Mit diesen Worten schliesst der Bauunternehmer Karl Emanuel Müller seinen Bericht über die feierliche Eröffnung der ­Nydeggbrücke im Jahre 1844. Unter Anteilnahme einer «unübersehbaren Menge von Schaulustigen aus Bern und den Nachbarkantonen», habe am Samstag, 23. November 1844, die festliche Eröffnung dieses «Nationalwerks» stattgefunden. Wer immer danach die Brücke passierte, hatte ein Brückengeld zu entrichten. Die beiden Zollner Schuster und Kohli wurden offenbar damit beauftragt, den geschuldeten Betrag «mit guter Manier, Zuvorkommenheit und Anstand zu verlangen», so stand es zumindest in ihrem Pflichtenheft. Allzulange währte ihre Arbeit nicht, denn nur neun Jahre später, am 1. März 1853, wurden die Brückenzölle abgeschafft. Seither hat das Zollhaus am südöstlichen Ende der Nydeggbrücke einige Mieter kommen und gehen sehen, bis aus ihm das jetzige Hotel-Bijou auf zwei Etagen wurde. 

Hohe Auslastung
Das spezielle Konzept findet Anklang. «Wir sind zu 70 Prozent ausgelastet», freut sich Meier. «Viele Leute reisen aus der Schweiz an, zunehmend beherbergen wir auch internationale Gäste. Aber auch viele Berner haben das Zollhaus entdeckt», sagt Meier. «Gerade auch als Geschenk für Hochzeitstage oder sonstige spezielle Anlässe ist die aussergewöhnliche Suite eine immer beliebtere Idee.» Und tatsächlich betritt man hier eine kleine ruhige Welt, die einem sofort den Lärm und die Hektik der nahen Stadt vergessen lässt. Im Erdgeschoss lädt ein funktionales Bettsofa zum Verweilen ein, während die einzigartige Kulisse der Berner Altstadt und der Aare als herrliches Panorama hinter gut isolierten Fenstern zu bewundern ist. Handgefertigte und massgeschneiderte Möbel von Plinio Il Giovane bieten eine luxuriöse Eleganz und modernen Komfort. Ein kleiner Aufenthaltsraum mit Minibar, Kaffeemaschine und Safe sowie ein Badezimmer runden die Ausstattung ab. Die steile Wendeltreppe führt ins Obergeschoss, das mit einem Schlafzimmer, einer Sitzecke sowie dem Hauptbadezimmer aufwartet. Als Eyecatcher fungiert eine freistehende Glas-Dusche. «Unsere Gäste finden diese Dusche grandios, das Housekeeping ist etwas weniger begeistert davon», verrät Lukas Meier mit einem Augenzwinkern.  

Bären zum Frühstück
Während des Frühstücks die Bären Finn, Björk und Ursina beobachten und dabei den einzigartigen Blick über die Berner Altstadt geniessen? Alles möglich hier. Denn vom Zollhaus blickt man direkt ins Gehege der Bären und bei schönem Wetter steht einem eine kleine private Terrasse zur Verfügung. Besonders beeindruckend seien auch die Sonnenuntergänge, die man vom Zollhaus aus beobachten könne. Wir stehen oben an der Wendeltreppe und Meier meint mit einem Schmunzeln: «Wir empfehlen, den Schlummertrunk ebenfalls hier zu geniessen!» Wir wissen genau, was er meint: Die tiefen Dachbalken und die steile Treppe erfordern einen wachen Geist. Es wäre zudem definitiv schade, wenn man diese liebevoll gestalteten Räume nicht mit allen Sinnen geniessen würde. 

Fotos: Daniel Zaug, Laura Calchini

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