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Bei YB liegt das Problem im Kopf

YB-Trainer Patrick Rahmen. Foto: Fabian Hofmann

Endlich, so dachte man, ist die Talsohle überwunden. Zum Glück, glaubten wohl die meisten, geht es nun aufwärts. Nach dem 4:1 in Winterthur schien YB auf dem aufsteigenden Ast. Natürlich war auch auf der Schützenwiese nicht alles gut. Aber am Schluss holten die Young Boys souverän drei Punkte.

Und nun dieser magere, trostlose, teilweise gar katastrophale Auftritt. Dieser Rückfall in alte Zeiten. Gegen ein, bei allem Respekt, solides, indes keinesfalls brillantes GC. Zuhause. Auf Kunstrasen. Mit der fast identischen Aufstellung wie gegen Winterthur. Wie ist das bloss möglich? 

Die Antwort ist so einfach wie kompliziert: Das YB-Problem, es liegt im Kopf. Die Wirren vor und zu Beginn der Saison haben sich auf die Spieler übertragen. Die vielen Verletzten, natürlich, vor allem aber die inkonsequente Kommunikation der Vereinsführung – Sportchef Steve von Bergen wollte zunächst nichts von einem zusätzlichen Innenverteidiger wissen und holte dann doch einen – oder das unglückliche Starkreden gewisser Leistungsträger (wie muss sich ein Jaouen Hadjam fühlen, wenn es dauernd heisst, dass, sobald die Arrivierten zurück seien, werde es dann endlich besser?). All das hat diese junge Mannschaft, der es zudem an echten Leadertypen fehlt, zutiefst verunsichert.

Und so reicht ein früher 0:1-Rückstand gegen die Grasshoppers, um dieses zarte Pflänzchen gleich wieder in sich zusammenfallen zu lassen, um während der ersten 45 Minuten nicht einen Schuss aufs Tor fertigzubringen. 

Womöglich wird YB gegen Barcelona wieder ein besseres Bild abgeben. Das Verhalten wird mental erklärbar sein, egal wie die Partie ausgeht, denn: Gegen den grossen FCB hat der Schweizer Meister nichts zu verlieren, man kann ohne Druck aufspielen.

Die echte Bewährungsprobe wartet dann am Sonntag gegen den kleineren FCB: Auswärts in Basel muss YB punkten, sonst droht der Sturz ans Tabellenende, die obere Tabellenhälfte würde in weite Ferne rücken, der miserable Saisonstart verkäme zu einem Totalabsturz. Die nächsten Gegner heissen danach übrigens Luzern, Lugano und wieder Basel.

Die Young Boys blicken also auf entscheidende Tage. Gegen Barcelona erwartet niemand einen Sieg. Am Sonntag gegen Basel schon viel eher. Zwei weitere Niederlagen würde Trainer Patrick Rahmen sportlich kaum überleben. Sicher ist die Baisse nicht allein seine Schuld. Doch vielleicht passt es halt einfach nicht mit Rahmen und YB. Wie so vieles bei YB momentan nicht zusammenpasst.

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