Im Berner Spitzenkampf in der Gruppe 1 der 2. Liga kommt die zuvor ungeschlagene 2. Mannschaft von Breitenrain kaum vors gegnerische Tor. Ihre Offensive bleibt ähnlich trist wie das Wetter an diesem Tag. Italiana kontert währenddessen effizient und lässt hinten nichts zu.
«Wie viel Nachspielzeit?», fragen die Italiana-Anhänger von der Tribüne aus. «Ist doch egal», meint ein Italiana-Spieler. Das ist mehr als nur bezeichnend für diese Partie. Bei kaltem und regnerischem Wetter tut sich Breitenrain unglaublich schwer, Torchancen herauszuspielen. Zuvor noch ungeschlagen wird der Spitzenreiter der Liga vom zweitplatzierten Italiana auf dem Spitz gnadenlos ausgekontert und verliert diskussionslos mit 0:2.
Dabei hatte das Spiel wie erwartet begonnen – Breitenrain ist viel am Ball und zeigt gute Ansätze, während Italiana zunächst mit Verteidigen beschäftigt ist. Aber schon zu Beginn fällt auf – wirklich torgefährlich ist Breitenrain heute nicht. Das bleibt so und zwar für die vollen 90 Minuten und die Nachspielzeit. Egal, wie lange sie eben noch gedauert hätte.
Der Mann des Spiels kommt diesmal nicht von Breitenrain, es ist nicht Jeremy Bruce, der bislang mehr als ein Tor pro Spiel hat, oder der talentierte Mittelfeldspieler Luis Aellig. An diesem Tag heisst er Jens Leu und ist rechter Flügelspieler bei Italiana. Er erzielt beide Italiana-Tore und ist neuerdings bester Torschütze seines Teams (7 Tore).
Mit Glück und guter Defensive
Beim ersten Tor per Abstauber ist viel Glück im Spiel, das zweite ist dann aber ein Traumtor. Nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff zirkelt Leu den Ball von der rechten Seite perfekt in den Winkel. Ein bisschen Glück scheint auch hier im Spiel zu sein, macht es doch den Eindruck, als hätte Leu eher flanken wollen.
Der Sieg war aber sehr wohl verdient. Denn: Italiana hat die besseren Chancen. Und die grandios aufspielende Viererkette, dicht wie eine Betonmauer, lässt praktisch keinen Breitenrain-Abschluss zu. Insbesondere in der zweiten Halbzeit agiert das Heimteam immer wieder mit langen Bällen. Diese werden von den grossen Verteidigern der AS Italiana immer wieder weggeköpt.
So endet das Spiel mit eben jenem 2:0. Italiana verkürzte damit den Abstand auf Leader Breitenrain auf vier Punkte. Dieses noch aufzuholen, scheint bei noch elf zu spielenden Partien schwierig, ist aber nicht unmöglich. Denn wer hätte schon gedacht, dass Italiana Breitenrain in diesem Spitzenspiel schlagen könnte? Auf jeden Fall nicht die drei Herren, die letzte Woche im Bärner Bär das Resultat tippten. Sie alle setzten auf den Leader. Aber der hätte wohl noch weitere 90 Minuten spielen können und kein Tor erzielt.









Foto: Daniel Zaugg Text: Maurice Lavoyer