Seit der Saison 2018/19 führt in der Schweizer Futsal-Meisterschaft kein Weg an Minerva vorbei. Kein anderes Team konnte seither einen Meistertitel feiern – die Minervaner ziehen an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise und sind auch in dieser Saison auf dem besten Weg, die Erfolgsserie fortzusetzen.
In der Meisterschaft ist die Mannschaft von Cheftrainer Pedro Santos klar überlegen, ungeschlagen und besitzt ein beruhigendes Polster auf die Verfolger – dem achten Titelgewinn in der erst 15-jährigen Klubgeschichte sollte nichts mehr im Wege stehen.
Doch Miro Prskalo, dem ehrgeizigen und umtriebigen Präsidenten, genügt das nicht. Er sucht den Anschluss an die internationale Spitze und ist diesem Ziel im vergangenen Jahr mit dem Erreichen der Hauptrunde der Champions League wieder einen Schritt nähergekommen. Dort gelang zwar die Qualifikation unter die letzten 16 nicht, doch holte Minerva im französischen Laval in drei Spielen beachtliche zwei Siege. Den Rückstand auf die europäischen Spitzenteams aus Portugal, Spanien und Kroatien weiter zu verringern, ist das Ziel des Präsidenten, der sich langfristig den Vorstoss in die Top-16 Europas und die Professionalisierung des Teams und des Umfelds zum Ziel gesetzt hat.
National ist auch der Cupwettbewerb fest in Minerva-Hand. Die beiden letzten Wettbewerbe gewannen die Berner. Derzeit stehen sie im laufenden Wettbewerb im Halbfinal und treffen dort auf Futsal Maniacs, das im Viertelfinal das nominell zweitstärkste Schweizer Team von Mobulu Futsal Uni Bern bezwang. Ebenfalls im Halbfinal stehen die Frauen, die in der Vorschlussrunde vom Futsalclub Lion, dem amtierenden Vize-Meister, gefordert werden.
Die Cupfinals finden am 22. Februar in der Weissensteinhalle (Herren) und in Bulle (Frauen) statt, ab März beginnen für die Frauen und Herren die Playoffs, in denen es für Minerva gilt, die Leistungen aus der regulären Meisterschaft zu bestätigen.
Den Nachwuchs pflegen
Doch die Klubverantwortlichen legen ihr Augenmerk nicht allein auf das Fanionteam, sondern pflegen auch den Nachwuchs und die aufstrebenden Frauen, die im Vorjahr den Playoff-Halbfinal erreichten. Prskalo: «Hoch-erfreulich ist die Nachfrage nach unseren Kinderprojekten. Die erste Durchführung der ‹Lettra Design Kids League› war ein voller Erfolgt und die Nachfrage ist markant (plus 50 Prozent) angestiegen – es nehmen nun knapp 500 Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren an der Meisterschaft teil. Mit FF15 wird auch in einer Mädchenkategorie gespielt. Mit all unseren Partnertrainings, Camps und nationalen Turnieren kommen somit mittlerweile mehr als 1000 Kinder mit Futsal in Kontakt.»
Damit der Unterbau der ersten Mannschaft funktioniert und man nicht allein auf den Zuzug ausländischer Spieler angewiesen ist, hat Minerva eine zweite Mannschaft aufgebaut, die ebenfalls an der Meisterschaft teilnimmt und sich nach oben schaffen soll. «Mit der Verpflichtung von Caio Kumahara als Sportchef und Trainer der zweiten Mannschaft, welche mittelfristig lokalen, jungen Spielern als Sprungbrett zur ersten Herrenmannschaft dienen soll, konnte ein weiterer Meilenstein gesetzt werden», sagt Miro Prskalo.
Mut, Stolz, Leidenschaft
Um die ambitionierten Ziele in naher Zukunft zu erreichen, baut Prskalo auf die Mithilfe seines Kernteams und schaut dabei zum Wohl der gesamten Futsal-Schweiz auch über die Grenzen des eigenen Klubs hinaus. «Wir führen jedes Jahr einen Workshop durch –
analysieren, erledigen und kreieren uns dabei neue Ziele, eines davon ist es, das Budget aufstocken zu können. Viele davon sind hoch, einige sind es weniger. Wir verfolgen immer dasselbe Ziel: Erfolg und stetiges Wachstum. Nicht nur für uns – auch für den gesamten Schweizer Futsal. Dabei verlieren wir aber die Nachhaltigkeit unseres Handelns nie aus den Augen. Unsere Ziele versuchen wir mit Mut, Stolz und viel Leidenschaft zu erreichen. Denn wenn wir eines nicht tun, bedeutet dies Stillstehen.»
Fotos: zvg