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Die Young Boys starten mit einigen Absenzen in die Rückrunde

«Es gibt immer etwas zu tun»

Sportchef Steve von Bergen: Das Handy stets in Griffnähe. Foto: zvg

Seit eineinhalb Jahren ist Steve von Bergen als Nachfolger von Christoph Spycher YB-Sportchef. Auch er genoss über Weihnachten und Neujahr ein paar ruhigere Tage, doch als Sportchef des erfolgreichsten Fussball-Unternehmens des Landes war das Natel logischerweise auch während dieser Zeit stets in Griffnähe.

Die Leistungen der Young Boys in der Champions-League-Gruppenphase haben die Begehrlichkeiten vieler europäischer Grossvereine verstärkt und hier und dort steht ein YB-Spieler weit oben auf der Wunschliste der Sportchefs. Steve von Bergen beantwortete dem BärnerBär die wichtigsten Fragen im Vorfeld der Rückrunde und der Sechzehntelfinals in der Europa League gegen Sporting Lissabon.

Die Gerüchte um Abgänge und Zuzüge im YB-Kader jagen sich. Verbrachten Sie ruhige Festtage?
Ja, ich konnte die Tage geniessen, auch wenn mein Handy oft klingelte. Aber das ist während der Transferzeit normal.

Etwas konkreter: Aurèle Amenda, Ulisses Garcia, Meschack Elia und Jean-Pierre Nsame sind stark umworben. Wer von ihnen ist gegen Sporting Lissabon noch dabei?
Für viele Spieler ist reges Interesse von anderen Klubs aus grossen Ligen vorhanden. Das ist für uns und für die Spieler gut so. Im Fussball herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Wir dürfen uns nicht überraschen lassen und müssen für jede Situation bereit sein zu reagieren. Es gilt, ständig zu antizipieren und auf der Hut zu sein. So haben wir beispielsweise in der letzten Saison den absehbaren Abgang Cédric Zesigers mit dem Einbau Aurèle Amendas vorbereitet.

Julien Stéphan, der neue Coach von Stade Rennais, scheint von den aussergewöhnlichen Qualitäten Fabian Rieders noch nicht viel mitbekommen zu haben. Kehrt unser Mittelfeld-Juwel leihweise zu YB zurück?
Für Fabian ist dies kein einfacher Moment. Aber er ist so ehrgeizig, dass er sich in Rennes durchsetzen will. Er wird sicher nicht aufgeben und alles daransetzen, sich einen Stammplatz zu erkämpfen.

Am Afrika-Cup stehen mit Ebrima Colley und Saidy Janko (Gambia), Mohamed Ali Camara (Guinea), Meschack Elia (DR Kongo) und Miguel Chaiwa (Sambia) fünf YB-Spieler im Einsatz, was die Vorbereitung erschwert. Das Turnier begann am 13. Januar, am 11. Februar, vier Tage vor dem Hinspiel gegen Sporting, findet der Final statt. Machen Sie sich Sorgen, dass Guinea gegen Kongo die Endspiel-Paarung ist?
Es werden sicher nicht alle fünf Spieler in der Endphase des Turniers dabei sein. Natürlich hätten wir die Spieler gern bei uns. Aber wir wissen, dass eine Selektion für den alle zwei Jahre stattfindenden Afrika-Cup für die Spieler, vergleichbar für uns mit einer EURO, eine sehr grosse Ehre bedeutet. Bei uns ist es eine Gelegenheit, weiteren jungen Spielern aus der U21 eine Chance zu geben. Sie können sich beim Trainer aufdrängen und während dieser Zeit von der Erfahrung der älteren Spieler profitieren.

Wie sieht die Situation beim dauerverletzten Kastriot Imeri aus?
Er konnte die Krücken weglegen und ist auf dem Weg zurück. Aber ob er in dieser Saison noch eingesetzt werden kann, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.

Noch ein Wort zur Goalie-Position. Mit David von Ballmoos und Anthony Racioppi stehen zwei grossartige Torhüter im Team, mit dem an Winterthur ausgeliehenen Marvin Keller hat YB einen weiteren Goalie der Sonderklasse. Welche Überlegungen macht die sportliche Führung im Hinblick auf die kommende Saison?
David von Ballmoos hat sich gut zurückgemeldet, Anthony Racioppi sein Können bewiesen. Der Trainer hat entschieden, dass David von Ballmoos die Rückrunde als Nummer 1 beginnt.

Und der an den FC Winterthur ausgeliehene Marvin Keller?
Er erhält viel Spielzeit und das ist gut so und wird ihn für die Zukunft noch weiterbringen.

Zum Schluss die wichtigste aller Fragen: Wann geben Sie die Vertragsverlängerung mit Erfolgstrainer Raphael Wicky bekannt?
Wir haben in dieser Frage keinen Stress. Wichtig war, dass Raphael Wicky nach 29 Spielen endlich ein wenig Ferien geniessen konnte. Wir sind auf beiden Seiten sehr ruhig, ich unterhalte mich täglich mit dem Trainer und irgendeinmal werden wir eine Entscheidung treffen, wie es im Sommer weitergehen wird. Wir haben beidseitig grosses Vertrauen, arbeiten jetzt eineinhalb Jahre zusammen und kommunizieren transparent.

Gibt es Anzeichen, dass er abgeworben wird?
Nein, aber ein gewisses Risiko ist natürlich stets vorhanden.

PERSÖNLICH

Steve von Bergen wurde am 10. Januar 1983 in Neuenburg geboren. Er begann seine Karriere beim FC Hauterive (1990-96). Weitere Stationen: 1996-2005 Neuchâtel Xamax, 2005-07 FC Zürich, 2008-10 Hertha BSC Berlin, 2010-12 AC Cesena, 2012 CFC Genua, 2012/13 US Palermo, 2013-19 YB. Seit Mai 2022 YB-Sportchef. 50 Länderspiele. Viermal Meister (2006 und 07 mit dem FCZ, 2018 und 19 mit YB).

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