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Iman Beney: Im letzten Sommer lag ihr die Fussball-Schweiz zu Füssen

«Im Sommer will ich wieder voll angreifen»

Iman Beney im Training mit dem Natioalteam. Foto: zvg

Im vergangenen Sommer sorgte Iman Beney für fette Schlagzeilen. Die damals noch nicht einmal 16-jährige Stürmerin der YB Frauen schickte sich an, die Fussball-Welt zu erobern. Nationaltrainerin Inka Grings selektionierte die Walliserin für die FIFA-WM-Endrunde in Australien und Neuseeland.

Mit beeindruckenden Leistungen bei YB, bei den U19-EM-Qualifikationsspielen und als Schlüsselspielerin des Nationalteams an der Endrunde der U17 hatte sie die Aufmerksamkeit von Inka Grings erweckt. Deshalb bot die Deutsche die Stürmerin danach für das Trainingslager des A-Nationalteams auf, wo sich Iman Beney durchsetzte, ein erstes Länderspiel bestritt und prompt auch das Aufgebot für die WM-Endrunde erhielt. Doch am Tag vor dem Abflug nach Neuseeland passierte das Unglück: Iman Beney riss sich das Kreuzband – aus war der Traum vom ersten WM-Spiel auf höchster Stufe. Eine riesige Belastung für eine 16-Jährige mit Folgen, nicht wenige Fachleute waren der Ansicht, die Walliserin sei verheizt und überfordert worden. Seit der schweren Verletzung ist Iman Beney zum Zuschauen verurteilt. «Jetzt geht es mir von Tag zu Tag besser, erziele ich Fortschritte, doch die ersten Tage und Wochen nach der Verletzung, verbunden mit der riesigen Enttäuschung, waren sehr hart», sagt die Flügelstürmerin, die im Sommer bei YB wieder voll angreifen will. Neben einem erfolgreichen Comeback bei den YB Frauen hat sich Iman Beney für das kommende Jahr ein weiteres grosses Ziel gesteckt: Die Teilnahme an der EURO 2025, die in der Schweiz durchgeführt wird und das Schweizer Nationalteam eines der drei Gruppenspiele im Wankdorf austrägt. Der mit vielen Schweisstropen, grossem Leiden und viel Geduld begleitete Weg zurück begann schon kurz nach der Operation. Physiotherapie am Wohnort ihrer Eltern in Savièse im Wallis, anschliessend in Bern und seit einiger Zeit auf dem Rasen, neuerdings auch in den Trainings mit dem Team, allerdings vorderhand noch ohne Körperkontakt. Nicht allein die Rückkehr auf das Spielfeld beschäftigt die fleissige junge Frau derzeit. Zu 30 Prozent arbeitet sie in verschiedenen Abteilungen auf der YB-Geschäftsstelle und besucht zweimal wöchentlich auch das Feusi Bildungszentrum – kein Wunder, dass die Unterwalliserin schon beinahe perfekt in Deutsch parliert und im Gespräch auch den einen oder anderen «bärndütschen» Ausdruck einfliessen lässt.

Der Vater und der Bruder
Dass Iman Beney zum Fussball fand, ist alles andere als ein Zufall. Vater Nicolas war Nachwuchs-Nationalspieler in der U17 und der U21, spielte für verschiedene Klubs in der Nationalliga A, gewann mit dem FC Wil den Cup, stieg in die oberste Spielklasse auf und hielt im Cup-Halbfinal gegen den FC Luzern zwei Penaltys. Bruder Roméo gilt ebenfalls als ausserordentliches Talent, ist ein Jahr älter als Iman und versucht im Fanionteam des FC Basel 1893 den Abstieg zu verhindern. Und da ist auch noch Tante Noémi, die für den FC Yverdon in der Nationalliga A spielte und 43 Länderspiele für die Schweiz bestritt. Trotz dieser geballten Ladung an Fussball-Kompetenz war ausgerechnet Mutter Cleo gegen den Eintritt Imans in einen Fussballklub. Die Frau mit Wurzeln im Land des fünffachen Weltmeisters Brasilien willigte erst ein, als sie selbst ein Länderspiel live verfolgt hatte und vom Fussball-Virus infiziert wurde. So war der Weg frei für eine grosse Fussballkarriere, die vorerst nur von einer Verletzung vorübergehend gestoppt werden konnte.

Was bringt die Zukunft?
Wie bei allen anderen talentierten jungen Schweizer Fussballerinnen ist selbstverständlich auch bei Iman Beney der Gedanke an eine grosse Karriere im Ausland vorhanden. Wie beispielsweise die ehemalige YB-Spielerin Lia Wälti bei Arsenal oder ihr Vorbild Ana Maria Crnogorcevic bei Atlético Madrid denkt auch sie daran, ihre Karriere einst in der Fremde fortzusetzen. Doch verraten will sie nichts. «Vorderhand konzentriere ich mich auf YB, dann schauen wir weiter.»

WICKY UND VOGEL

Als Nationalcoach Artur Jorge 1996 sein Kader für die EURO-Endrunde in England bekanntgab, standen mit Raphael Wicky und Johann Vogel die beiden jüngsten Spieler des Turniers im Schweizer Team. Vogel (geboren am 8. März 1977) und Wicky (26. April 1977) waren damals gerade 19 – im Vergleich zu Iman Beney fast schon ältere Herren …

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