Die AS Italiana lässt im Heimspiel gegen einen unangenehmen Gegner trotz einem riesigen Chancenplus zwei Punkte liegen.
Für Italiana-Trainer Giannino Romanelli sollte das Spiel eine Achterbahnfahrt der Gefühle werden. Seine Mannschaft drückte von Beginn mächtig aufs Tempo. Schon nach wenigen Minuten schien klar: Das Ding hier wird eine klare Sache. Die Italo-Berner powerten über links, über rechts und über die Mitte. Mit schnellen und präzisen Pässen wurde der Gegner im Mittelfeld schwindlig gespielt und an dessen 16er genagelt. Nur … kurz vor des Gegners Kasten war Schluss mit lustig. Mal rutschten die Italiana-Stürmer auf dem schmierigen Untergrund im dümmsten Moment aus. Dann verhinderten Dürrenaster Beine – diese hatten eindeutig den besseren Stand – den erfolgreichen Abschluss und wenn die Kugel endlich Richtung Tor unterwegs war, stand Gäste-Keeper Nicola Wittwer wie eine Wand im Weg. Coach Romanelli an der Seitenlinie lobte, tobte und erinnerte zeitweise an einen Hubschrauber mit defektem Heckrotor.
Der Freistoss
In der 22. Minute bot sich den Hausherren die exzellente Gelegenheit zur Führung: Spielmacher Henry Benavides’ Freistoss aus 17 Metern fand den Weg zwar an der Spieler-Mauer vorbei, nicht aber am blitzschnell tauchenden Goalie Wittwer. Im Anschluss schafften es die Oberländer immerhin das erste Mal mit dem Ball in die Italiana-Hälfte und hätten mit einem Weitschuss, der den Kasten nur ganz knapp verfehlte, auch beinahe reüssiert. «Vulkan» Romanelli musste tief durchatmen. Italiana blieb bis zur Pause hoch überlegen, fand aber weiter kein Mittel gegen die robusten Oberländer. Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den Fans das gleiche Bild. Angriff über Angriff der AS rollte auf Keeper Wittwer zu. Der war jetzt aber richtig warmgeschossen und parierte Mal für Mal. Romanelli war der schieren Verzweiflung nahe.
Die (vermeintliche) Erlösung
Bis zur 57. Minute: Luc Jordi vernaschte seinen Verteidiger und fand in der Mitte «Duracell-Häschen» Simeone Kleiner. Der knallte die Kugel aus kurzer Distanz vehement Richtung Tor… bis zu Keeper Wittwer. Der konnte für einmal nur nach vorne wehren. Der zweite Versuch von Kleiner, mit weniger Wucht und mehr Präzision, sass dann … endlich. Coach Romanelli feierte den Treffer mit dem «Sportplatz-Weissenstein-Hochsprung-aus-dem-Stand»-Rekord. Der Bann war endlich gebrochen und die drei Punkte mussten nur noch ruhig nach Hause geschaukelt werden. Italiana, den sicher geglaubten Sieg vor Augen, spielte jetzt lässig und nachlässig. In der 66. Minute mit fatalen Folgen: Unsortiert in der Abwehr, schauten die Platzherren Dürrenasts Altin Dulla einfach nur zu, wie dieser Goalie Niklas Hofer mit einem Schlenzer in die weite Ecke erwischte. 1:1. Romanelli war bedient. Der Rest des Spiels war geprägt von gegenseitigen körperlichen Nicklichkeiten und verbal ausgetauschten «Nettigkeiten». Tore fielen keine mehr.