Elfmal, zuletzt vor 13 Jahren, holten sich die Fussballerinnen aus Bern bisher den Titel eines Schweizermeisters. Zuletzt 2011 als YB-Frauen mit Cheftrainer Rolf Kirchhofer, zuvor zehnmal vor der Integration in den BSC Young Boys als FFC Bern.
Spätestens seit dem 4:1-Erfolg auswärts bei den FCZ-Frauen glauben die Fans der YB-Frauen daran, dass wieder an erfolgreiche Zeiten angeknüpft werden kann. Vor zwei Jahren übernahm Imke Wübbenhorst das Traineramt der YB-Frauen und die ebenso ehrgeizige wie leidenschaftliche Deutsche trimmte das Team wieder auf Erfolgskurs. Cupfinalteilnahme im Vorjahr und Platz 4 mit einer Qualifikation für die Playoff-Halbfinals in der vergangenen Saison sind Zeichen für den Aufwärtstrend, der auf weitere Erfolge hoffen lässt. Weil Imke Wübbenhorst Mutterfreuden entgegenblickt, übernimmt voraussichtlich ab dem 23. November bis Mitte März ein Altbekannter die Verantwortung für das Fanionteam der YB-Frauen: Rolf Kirchhofer, der letzte Meistertrainer, wird die Equipe in dieser Phase betreuen. Der Interimstrainer blickt voller Vorfreude auf die Zeit, während der er nicht «nur» als Technischer Leiter, sondern auch als Coach der YB-Frauen tätig sein wird.
Können Sie einen Vergleich zwischen dem Meisterteam von 2011 und der derzeitigen Equipe der YB-Frauen ziehen?
Wir hatten damals wie heute ein starkes Team mit glänzenden Einzelspielerinnen. Lia Wälti, Sandy Maendly, Simone Zahno und Topskorerin Veronica Maglia zählten damals dazu, aber auch junge Talente wie Florijana Ismaili; mit Janine Chamot hatten wir einen starken Rückhalt im Tor. Heute ist es ähnlich. Die Equipe ist als Einheit stark und verfügt auch über gute Einzelspielerinnen.
Im Moment liegt das Team nach dem überzeugenden 4:1-Sieg bei den FCZ-Frauen, die seit dem letzten YB-Titelgewinn 2011 neunmal den Titel feiern konnten und den Schweizer Frauenfussball dominierten und dem jüngsten 3:0-Erfolg bei den GC-Frauen auf Platz 1. Was denken Sie, was ist in dieser Saison möglich?
Für uns ist vieles möglich. Wir haben zuletzt bei den FCZ-Frauen bewiesen, dass wir auch mit den Besten mithalten und teilweise Spiele dominieren können. Ich stufe zwar Servette FC Chênois und Basel am stärksten ein, doch auch aufgrund des Modus’ mit Playoffs mit Hin- und Rückspiel ist alles offen. Auch im Cup wollen wir möglichst lange dabei sein.
Während der Mutterschaftspause von Cheftrainerin Imke Wübbenhorst geben Sie ein Comeback an der Seitenlinie. Am 7. Dezember gegen die Frauen von Rapperswil-Jona und im kommenden Jahr gegen Aarau, das Frauenteam Thun Berner Oberland, den FC Luzern, den FCZ und im Cup-Viertelfinal, falls der Achtelfinal gegen GC erfolgreich gestaltet wird, stehen Sie in der Verantwortung. Was ändert sich für die Spielerinnen?
Hoffentlich möglichst wenig. Wir haben vorgesehen, alles im gleichen Stil weiterzuführen und nichts zu verändern. Deshalb war es auch die naheliegendste Lösung, dass ich einspringe, weil ich oft beim Team bin und die Equipe während Imkes Abwesenheit im gleichen Stil spielen lassen möchte.
Imke Wübbenhorst hat sich im BärnerBär geäussert, dass sie wieder mehr YB-Spielerinnen im Nationalteam sehen möchte. Mit Iman Beney und Naomi Luyet stehen jetzt zwei YBlerinnen im Aufgebot. Wie steht es um Captain Stephanie Waeber? Haben Sie eine Erklärung, weshalb sie nicht dazugehört? Mit ihrem Einsatzwillen und ihrer Stärke bei stehenden Bällen könnte sie doch eine Bereicherung sein.
Es ist schön, dass Iman und Naomi berücksichtigt wurden. Warum Stephanie nicht dabei ist, müssen sie Nationaltrainerin Pia Sundhage fragen. Waeber war aber kürzlich bei einem Training dabei und soll einen guten Eindruck hinterlassen haben. Warten wir also ab.
Wie steht es bei den YB-Frauen um den Nachwuchs? Gibt es Spielerinnen, welche das Potential besitzen, um schon bald zum Kader des Fanionteams zu gehören?
Mit Bianca Dysli und Aida Ragusa kamen bereits zwei 18-Jährige in der 1. Mannschaft zum Einsatz. Weitere sind auf dem Sprung und drängen nach oben, wir befinden uns auch in der Nachwuchsabteilung nach wie vor auf gutem Weg.