Den Durchbruch beim SCB hat er in dieser Saison end­gültig geschafft. Er verteidigt hervorragend, schiesst Tore und notiert Assists: Mit 22 Jahren ist Yanik Burren in der National League mehr als nur angekommen.

Trotz Stammplatz im SCB-Fanionteam und hervorragenden Leistungen ist der Mann mit der Nummer 77, der einst als Knirps von seinem Trainer beim EHC Bern 96 dem SCB empfohlen wurde und mit elf Jahren zum grössten Eishockey-Club der Schweiz wechselte, bescheiden geblieben und steht mit beiden Beinen auf dem Boden. Dies zeigt der Verteidiger, dessen Leistungen von Schwester Melanie stets sehr streng beurteilt werden, auch im Gespräch mit dem Bärnerbär.

Yanik Burren, wie fühlt es an sich als Shooting-Star des SCB?
Shooting-Star? Das würde ich ganz und gar nicht behaupten. Ich gebe während dieser Saison vielleicht nach dem Spiel häufiger Interviews als zuvor, aber als Shooting-Star fühle ich mich deswegen noch lange nicht.

Aber im bisherigen Saisonverlauf haben Sie doch einen rasanten Aufstieg erlebt, kommen regelmässig zu viel Eiszeit und sind nicht nur in der Verteidigung, sondern auch im Angriff erfolgreich.
Die Saison hat für mich nicht gut begonnen. In den Vorbereitungsspielen und auch zu Beginn im Cup und in der Champions Hockey League lief es mir nicht optimal und war ich mit meinen Leistungen nicht zufrieden. In der Meisterschaft kam ich dann immer besser in Form, und als Ramon Untersander leider ausfiel, bekam ich noch mehr Einsätze, was meinen Leistungen förderlich war.

«Shooting-Star?
Das würde ich ganz und gar nicht behaupten.»

Vor Jahresfrist haben Sie im Bärnerbär erzählt, dass Schwester Melanie Ihre härteste Kritikerin sei und sie auch über viel Eishockey-Fachwissen verfüge. Ist sie jetzt mit Ihnen zufrieden?
Im letzten Jahr kritisierte sie mich schon, sagte, es sei endlich ein Tor fällig, doch ich denke, jetzt ist sie mit mir zufrieden. Nach dem Match gegen Lugano erhielt ich von ihr sogar ein Lob – das heisst: einiges.

Was für Gefühle haben Sie im Hinblick auf die Playoffs? Sind Sie und der SCB für den Saisonhöhepunkt bereit?
Ich denke schon. Ich habe sogar das bessere Gefühl als im Vorjahr. Damals lagen wir in der Tabelle weit voraus und fielen im Januar in ein Loch, aus dem wir nie mehr ganz herausfanden. Jetzt haben wir im Januar zehn von elf Spielen gewonnen und sind ausgeglichener. Jede der vier Sturmlinien ist in der Lage, Spiele zu entscheiden.

Sie feierten am vergangenen Montag Ihren 22. Geburtstag. Wurden Sie mit Geschenken überhäuft?
Nein, das ist auch nicht nötig. Mein Vater fragte mich, was er mir schenken könne. Ich antwortete, eine Autobahn-Vignette habe ich noch nicht. Und sonst wünschte ich mir einfach das Wichtigste für einen Eishockeyspieler: Gesundheit und keine Verletzungen.

Sie haben kürzlich Ihren Vertrag beim SCB um zwei weitere Saisons bis 2020/21 verlängert. Beide Seiten scheinen zufrieden zu sein. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wohin Ihr Weg im Sommer 2021 führen könnte?
Im Moment fühle ich mich beim SCB sehr wohl. Mein Ziel ist es, einen festen Stammplatz zu erkämpfen, auch wenn es keine Verletzten gibt. Ich möchte auch vermehrt im Boxplay und im Powerplay zum Einsatz gelangen. So kann ich mir durchaus vorstellen und wünsche mir, den Vertrag im Sommer 2021 beim SCB zu verlängern. Weiter denke ich noch nicht.

Sie waren in allen Nachwuchs-Nationalteams dabei und sind jetzt dank ihren starken Leistungen  im SCB erstmals auch für die Nationalmannschaft aufgeboten worden.
Klar freue ich mich. Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt schon klappt. Eine WM- oder Olympiateilnahme ist etwas Spezielles und sicher mein Ziel, aber das ist noch fern.

Und die NHL?
Es ist der Traum von jedem jungen Eishockeyspieler, in der NHL spielen zu können. Doch dieser Weg ist hart und steinig, so weit denke ich noch nicht.
Pierre Benoit