Wer ein Haus zu verkaufen hat, steht vor der Frage, ob er das selbst machen oder einem Makler übergeben will. Wir wollten von Roy und Marion Rocskai wissen, was eine gute Immobilienberatung ausmacht, warum Handwerk und Bankerfahrung ihre Firma so speziell machen und welches die wichtigste Eigenschaft eines Maklers sein sollte.
Wenn man die Büroräumlichkeiten der Follow Immobilien in Düdingen betritt, fallen einem sofort die vielen liebevollen Details der Innenausstattung auf. Links vermitteln ein Sofa und zwei spezielle Sessel vor dunkler Tapete eine gemütliche Atmosphäre, während rechts ein Hochtisch und dahinter ein Bildschirm, eingebettet in einen grossen Holzrahmen, für das eher geschäftlichere Umfeld sorgen. Der Empfangstresen ist aus antikem Holz und verziert mit einem grossen Bild einer italienisch anmutenden, grosszügigen Eingangshalle. Darauf angesprochen meint Marion Rocskai mit einem Augenzwinkern: «Mein Mann hat das alles selbst überarbeitet – er ist leidenschaftlicher Handwerker!»
«Roy der Makler»
Leidenschaft ist in diesen Räumen denn auch ein wichtiges Stichwort, steht doch an der Wand zu lesen: «Immobilienverkauf ist kein Job … es ist eine Leidenschaft». Für Roy Rocskai gehört Leidenschaft zu allem, was er tut – sei das als Handwerker oder während seiner späteren Karriere bei einer Bank. Dort war er auf die Finanzierung von Immobilien spezialisiert, was auch den Bezug zu seinem jetzigen Metier erklärt. «Es kam der Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, wieder mehr Unternehmer sein zu wollen. Deshalb machte ich mich vor neun Jahren selbständig», erklärt der als «Roy der Makler» bekannte Immobilienfachmann. «Mit meinem Nachnamen ist man schnell per DU», fügt er mit einem breiten Lachen an, «bei Roy gibt es keine Fragen zur korrekten Aussprache!».
Das breite Bank-Wissen ist denn auch enorm hilfreich für seine Maklertätigkeit. Denn «ein Haus muss man eigentlich immer zweimal verkaufen», erklärt Roy, «einmal dem Käufer und einmal dem Banker». Heute sei es aber vielfach so, dass die Bankfachleute, die für die Kreditvergabe zuständig sind, keine Zeit mehr hätten, auf Platz zu kommen und ein Objekt in Natura zu besichtigen. Da interveniere er dann oft, erzählt Roy und macht auch gleich ein Beispiel: «Ich hatte ein Objekt mit einem äusserst seltenen, uralten und wunderbar ausgestatteten Gewölbekeller, der als ideal temperierter Wein- und Degustations-Keller genutzt werden konnte und zu welchem eine antike, gusseiserne Treppe führte. Die Bank taxierte diesen zunächst einfach als Keller – erst nach seiner Intervention erkannte sie, wie viel mehr als ein gewöhnlicher Kellerraum der aber in diesem Fall war und passten den Betrag an.»
Ehrlichkeit als Grundvoraussetzung
Durch seine Erstausbildung in einem handwerklichen Beruf, sieht Roy meist schon auf den ersten Blick, was in einem älteren Objekt saniert werden müsste. «Wir beschönigen nichts. Als guter Makler muss man die Schwachpunkte eines Objekts kennen und gute Lösungen anbieten können. Durch meine Erfahrung weiss ich meist schnell, wie gross der Aufwand für eine Sanierung ist und wie teuer diese etwa zu stehen kommt», beschreibt Roy seine Arbeit. «So hatten wir kürzlich ein wunderschön renoviertes Bauernhaus im Angebot. Aber, da es an einem Hang stand und bei der Sanierung zu wenig auf diesen Umstand geachtet wurde, war es im Keller feucht. Es brauchte eine Trocknung und der Abhang musste mit entsprechender Bepflanzung feuchtigkeitsabsorbierend gemacht werden. Auf diese Umstände haben wir gleich zu Beginn hingewiesen, so war es für den Käufer von Anfang an klar, worauf er sich einliess.»
Marion Rocskai ergänzt: «Ehrlichkeit und Transparenz sind äusserst zentral für uns. Zwar haben wir nicht einen eigentlichen Kundenstamm – meistens verkauft ein Hausbesitzer ja nur einmal – aber wir leben von der Weiterempfehlung. Dazu braucht es ein gutes Image und zu diesem tragen wir grosse Sorge.» So kämen denn auch 90 Prozent ihrer Mandate via Mund-zu-Mund-Propaganda zu ihnen.
Viele Vorteile
Warum aber braucht es überhaupt einen Makler bei einem Hausverkauf? «Vielfach unterschätzen Hausbesitzende den Aufwand eines solches Verkaufes. Das beginnt bereits bei der Erstellung der Verkaufsdokumentation», erklärt Marion Rocskai. Ganz nach dem Motto «Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck» gehe es zunächst einmal darum, richtig gute Bilder der Immobilie zu erstellen. Als gelernte Druckerin, mit einer Zweitausbildung im kaufmännischen Bereich sowie einer Weiterbildung im Mediadesign, ist die Erstellung solcher Unterlagen Marions Fachgebiet. «Wenn mir die Verkäufer sagen, dass sie eigentlich gar nicht mehr verkaufen wollen, wenn sie diese schöne Broschüre ihres Eigenheims sehen, dann hab ich mein Ziel erreicht!», meint sie mit einem Schmunzeln.
Gerade auch für ältere Leute, die stark mit ihrem Haus verwurzelt und in der Umgebung vernetzt seien, stelle ein Verkauf oft eine nicht ganz einfache Situation dar. «Wenn plötzlich fremde Leute Dinge in ihrem Haus kritisieren, die ihnen selbst als sehr gelungen erscheinen, kann das emotional schwierig werden», führt Roy aus und nennt als Beispiel dafür eine total in Rot gehaltene Küche, die der Besitzerin ganzer Stolz gewesen sei. «Wir als Makler sind unabhängig und können neutral mit dem interessierten Käufer mögliche Lösungen für eine andere Farbgebung dieser Küche diskutieren, ohne dass der Verkäufer das alles mitbekommt und es sich zu fest zu Herzen nimmt».
Auch sei es oft schwierig, wenn Nachbarn, die man seit Jahren kenne, plötzlich Interesse an der Immobilie hätten und deswegen einen Sonderpreis verlangten. Durch einen Makler könne sich der Verkäufer aus der Sache rausnehmen und das oft schwierige Verhandeln ihm überlassen. «Auch muss man der Anfragenflut, die sich teilweise nach Veröffentlichung eines Inserats einstellt, gewachsen sein und seriöse von unseriösen Anfragen trennen können», gibt Marion zu bedenken. Dazu kämen viele weitere Fragen, beispielsweise zu einer eventuellen Grundstücksgewinnsteuer oder der noch bestehenden Hypothek.
Alles im Preis inbegriffen
«Auch hier unterstützen wir den Verkäufer und stehen ihm zur Seite. Unsere Dienstleistungen sind transparent aufgelistet und unser Angebot beinhaltet jeweils alles, von der Erstellung der Verkaufsdokumentation bis zur notariellen Beurkundung und schliesslich der Schlüsselübergabe. Die Verkäufer wissen von Anfang an, wieviel sie unsere Unterstützung kostet, da kommen keine Extraausgaben mehr dazu», erklärt Roy Rocskai die Firmenphilosophie. «Wer meint, als Immobilienmakler das schnelle Geld machen zu können, liegt definitiv falsch. Es ist ein wunderschönes Business, aber wenn man es seriös machen will, ist es auch viel Arbeit», sind sich die beiden Verkaufsprofis einig. Und damit sind wir wieder bei dem angelangt, was Follow auszeichnet: die grosse Leidenschaft für Immobilien.