Blumenrasen und einheimische Pflanzen sind zurzeit stark im Trend bei der Gartengestaltung. Die Auftragslage der Leuenberger Gartenbau GmbH im Liebefeld zeigt steil nach oben.
Charles Leuenberger, der das Unternehmen seit 20 Jahren in zweiter Generation führt, muss unser Interview um eine Stunde verschieben. Grund: eine Bausitzung mit Architekten. Auch das gehört zum vielschichtigen Tätigkeitsgebiet des Gartenbauunternehmens, dessen «Hauptquartier» sich in den Vidmar-Hallen im Liebefeld befindet. «Ein Mehrfamilienhaus in Bern wurde während eines Jahres gesamtsaniert, auch die Umgebung. Es geht um die Abschlüsse des Mergelplatzes zum Rasen, um die Dachwasserleitungen, die wir im Grundstück versickern lassen. Vor einem Jahr haben wir die ganze Umgebung gerodet», schildert Charles Leuenberger einige Einzelheiten der Bausitzung.
Zurzeit sind die elf Mitarbeitenden im Schlussspurt beim Winterschnitt von Bäumen und Sträuchern, der schon im Dezember begonnen hat. «Die Vegetation ist zurzeit gut drei Wochen im Voraus», sagt Charles Leuenberger. Dann gehts an die Grünflächenpflege: Rasen vertikutieren, d. h. das Moos und der Rasenfilz werden beseitigt, damit die Gräserwurzeln mehr Sauerstoff bekommen und der Rasen dadurch dichter und strapazierfähiger wird. Danach muss der Rasen gedüngt werden, kurz: «Wir machen ihn fit für den Sommer», fasst der Firmenchef zusammen.
Mehr Investitionen für den Garten
Die Kunden seien heute besser informiert als noch vor 20 Jahren, beantwortet Charles Leuenberger die Frage, was sich markant verändert habe.
«Sie orientieren sich im Internet und kommen bereits mit klaren Vorstellungen zu uns.» Ganz ohne Beratung gehts aber doch nicht: «Hie und da müssen wir sie von ihrem ursprünglichen Plan abbringen», schmunzelt der Gartenbau-Profi. Etwa dann, wenn der Kunde einen Alleebaum stärker zurückgeschnitten haben möchte als in den Baumschutzvorschriften erlaubt sei…
Die Kundschaft investiere heute mehr in ihren Garten, stellt Charles Leuenberger weiter fest. «Vor 20 Jahren hatten wir fast ausschliesslich Ziergärten. Heute ist der Garten zum Wohnplatz geworden.» Hochwertigere Materialien wie Natursteine hätten die Gartenbetonplatten verdrängt und eine Ecke mit etwas Gemüse und Kräutern trage zu einem kleinen Teil der Selbstversorgung bei.