Theater Matte

Die Schneuwlys feiern Silvester auf der Bühne 

Margrit Schneuwly (Anne Hodler) und Hansjörg Schneuwly (Matto Kämpf) auf der Bühne im Theater Matte. Fotos: Helen Lagger

Hansjörg und Margrit Schneuwly sind bekannt für ihre Experimente im Fernsehen. Nun entern sie mit dem Stück «Schneuwlys machen ein Theater» die Bühne des Matte Theaters. Wir haben mit den beiden Chef-Bünzlis gesprochen. 

Sie kommen aus Grosshöchstetten und proben nun in der Hauptstadt im Theater Matte. Wie gefällt Ihnen Bern?
Margrit Schneuwly:Es ist halt schon eine Grossstadt. Ich gehe gerne …
Hansjörg Schneuwly: Du gehst gerne einkaufen. 

Sie kaufen nicht gerne ein, Herr Schneuwly: 
Hansjörg Schneuwly: Nein. Das sagt mir nichts. Ich habe immer das Gleiche an. Es gibt ja auch keine Metzgereien mehr, das Coop Grosshöchstetten ist das gleiche wie hier. Es lohnt sich nicht nach Bern zu gehen, um einzukaufen.

Sie, Frau Schneuwly, scheinen Mode zu lieben …
Frau Schneuwly: Ich finde die Mode in Bern halt schon ein bisschen peppiger als in Grosshöchstetten. Ich habe gerade eine neue Tasche in Pink gekauft, die ich so wohl  im Chicorée in Grosshöchstetten nicht gefunden hätte.

Man kennt Sie aus dem Schweizer Fernsehen durch die Sendung «Experiment Schneuwly». Nun experimentieren Sie mit Theater und stehen für ein Stück auf der Bühne des Theater Matte. Eine Premiere? 
Frau Schneuwly: Ich habe früher in einem Chor gesungen. Aber jetzt so im Theater auf einer Bühne zu stehen, das ist schon aufregend. Hansjörg rezitiert manchmal im Schlaf aus dem Stück.
Herr Schneuwly:Ich habe mal in einem Schultheater eine kleine Mauer gespielt.

Hatten Sie da einen Text zu sprechen?
Herr Schneuwly: Nein. Ich habe mich gebückt, um eine möglichst rechteckige Mauer zu sein. 

Wer ist eigentlich dieser Herr Schnee­berger aka Juri Steinhart der im Stück Regie führt? 
Frau Schneuwly: Wir wissen es auch nicht so genau. Er ist ein Gelehrter. Und er will selbst nicht im Stück auftreten. 
Frau Schneuwly: Er will sich nicht zeigen. Es ist aber ein ganz Flotter. Und auch ein stattlicher Mann. Stünde er auf der Bühne neben dir Hansjörg, das wäre doch ein Pendant. 
Herr Schneuwly: Aha. Du meinst Pendant, weil er auch so gross und stattlich wie ich ist? Oder wie ist das zu verstehen?

Herr Schneuwly, sind Sie immer noch eifersüchtig. Eifersucht war ein grosses Thema in ihrem Experiment «Paartherapie»?
Herr Schneuwly: Nein. Es hat sich verwachsen. 

Hat diese Paartherapie etwas gebracht? Seid ihr immer noch oder wieder verliebt ineinander?
Frau Schneuwly, nach einem langen, gemeinsamen Schweigen: Das mit diesen Schmetterlingen … 
Herr Schneuwly: Die sind den Kamin hoch, oder?

Aber Sie haben sich aneinander gewöhnt?
Frau Schneuwly: Ja. Ich weiss wann, wo und wie er seinen Kaffee will.
Sie klingen nicht gerade wie eine Feministin …
Frau Schneuwly: Ich weiss auch, wie ich meinen Kaffee will. 

Was nervt Sie gegenseitig am anderen?
Frau Schneuwly: Jetzt musst du aufpassen, Hansjörg. 

Was nervt Sie an ihr? 
Herr Schneuwly: Einfachheitshalber nichts. Ich nehme den Joker. 
Frau Schneuwly: Was mich nervt? Zum Beispiel, dass er jetzt den Joker nimmt …
Herr Schneuwly: Du hast doch gerade gedroht. 

Wechseln wir das Thema. Was war Ihr bisher spannendstes Experiment?
Frau Schneuwly: Meine Kandidatur für den Bundesrat. Da hatte ich Ambitionen. Ich konnte «ich schwöre» und «Annahme der Wahl» üben. 

Wo stehen Sie beiden denn politisch?
Herr Schneuwly: Grosshöchstetten. Das wäre wohl dein Programm gewesen.
Frau Schneuwly: Ich hätte gerne mehr blumige Strassen, ohne viel Verkehr. 
Herr Schneuwly zu seiner Frau: Ja, aber du bist doch auch froh, wenn du nach Bern zur Probe mit dem Auto fahren kannst. 

Sind Sie, Frau Schneuwly, ein bisschen grüner als Herr Schneuwly?
Frau Schneuwly: Ja, das dünkt mich durchaus. Ich habe einen grünen Daumen.
Herr Schneuwly zu seiner Frau: Ich entlaube mit dem Laubbläser. Ich bin politisch bräunlich, du bist grün. 

Zurück zum Thema Theater. Wer ist die grössere Dramaqueen auf der Bühne?
Frau Schneuwly: Schon der Hansjörg. Er schöpft aus dem Vollen. In seiner Rolle als Butler, stolpert er sogar über einen auf dem Boden liegenden Tigerkopf bei einem Abendessen mit mir in der Rolle einer alten, einsamen Lady. 

Das erinnert an einen beliebten Neujahrs-Sketch, der jährlich im Fernsehen ausgestrahlt wird …
Herr Schneuwly: Ja. Bei uns auf der Bühne herrscht auch Silvesterstimmung. Mit Lametta-Dekoration. 
Frau Schneuwly: Aber bei uns gibt es statt eines «Dinners», einfach ein Znacht. 

Wie erleben Sie das Experiment Theater?  
Herr Schneuwly: Ich finde es eine merkwürdige Erfahrung, wie ich Margrit zuhören muss, um zu wissen, wann ich dran mit sprechen bin. Das ist für mich ungewohnt.
Frau Schneuwly: Ich bin froh, auch mal eine Reaktion auf einen von mir gesagten Satz von Hansjörg zu bekommen. 

Wie laufen denn die Proben?
Frau Schneuwly: Hansjörg möchte am liebsten während des ganzen Stückes sitzen, wie er dies auch Zuhause tut, und möchte deshalb lieber die Frauenrolle spielen. Es ist sehr anstrengend mit diesem Phlegma auf der Bühne zu stehen.
Herr Schneuwly: Und eben war ich noch die Dramaqueen!

Herr und Frau Schneuwly, vielen Dank für das Gespräch und toi toi toi für die Premiere.

Schneuwly Theater 03

SPIELDATEN

Premiere
Sa. 28. Dezember 2024

Weitere Spieldaten
2024: So. 29.12. / Di. 31.12.
2025: Sa. 4.1. So. 5.1. / Mi. 8.1.
Do. 9.1. / So. 12.1. / Mi. 15.1.
Do. 16.1.* / So. 19.1. / Mi. 22.1. /
Do. 23.1. / Sa. 25.1. / So. 26.1.

*Mit anschliessendem Publikumsgespräch
Vorstellungsbeginn
Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Die Sonntags- und die Silvestervorstellung beginnen jeweils um 17 Uhr und 20 Uhr. theatermatte.ch

PERSÖNLICH

Hansjörg Schneuwly arbeitet im Gartenzentrum «Eden» in Grosshöchstetten. Er hält sich im Keller die beiden Schlangen Jöggu und Chäschpu und isst vorzugsweise Landjäger.

Margrit Schneuwly ist Hausfrau und betreibt Zuhause ihr eigenes Nagelstudio. Sie backt leidenschaftlich gerne und liebt Raubkatzenmotive.
Hinter den Schneuwlys steckt die Schauspielerin Anne Hodler und der Autor und Schauspieler Matto Kämpf. Sie haben die beiden Kunstfiguren laufend weiterentwickelt und wurden im Schweizer Fernsehen durch die von Jury Steinhart und der Lomotion Ag produzierten SRF-Serie «Experiment Schneuwly» bekannt. Das biedere Paar aus Grosshöchstetten experimentierte in insgesamt 15 Episoden mit Drogen, besuchte einen Swingerclub oder machte eine Paartherapie.

Mit neuem
E-Paper Reader!

Flüstere dem Bär etwas.

In der Flüstertüte berichtet der BärnerBär immer wieder über Gerüchte aus der Hauptstadt. Du hast etwas gesehen oder gehört, von dem der Bär wissen sollte? Hier kannst Du es ihm flüstern!

Name und E-Mail-Adresse benötigen wir nur zur Korrespondenz. Diese Angaben werden wir nie veröffentlichen.

Bitte aktiviere JavaScript in deinem Browser, um dieses Formular fertigzustellen.
Name
Klicke oder ziehe Dateien in diesen Bereich zum Hochladen. Du kannst bis zu 2 Dateien hochladen.
Laden Sie bis zu zwei Bilder zu Ihrer Meldung hoch.

Unterstützen Sie den BärnerBär!

Für Ihre freiwillige Spende danken wir Ihnen herzlich!