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Im Ring stets auf dem Weg nach vorne: Angelo Peña. Fotos:Thilo Larsson, Joe Bürgi

Ein Ostermundiger will Weltmeister werden

«Ich will Weltmeister werden und bis an mein Lebensende oder mindestens solange es möglich ist, boxen.» Wer sich mit dem 29-jährigen Profi­boxer Angelo Peña unterhält, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Noch eindrück­licher ist die Art und Weise, wie er im Ring auftritt. Am Karfreitag, wenn «Boxen statt Theater» angesagt ist, können seine Künste mit den Fäusten im Stadttheater wieder einmal bewundert werden.

Der in Spanien geborene und in Ostermundigen gross gewordene Superfedergewichtler (58,9 Kilo) steigt als IBO-Continental-Titelhalter im Superfedergewicht gegen den aus Sao Paulo anreisenden vierfachen brasilianischen Meister Eduardo Costa Do Nascimento in den Ring, Der Kampfrekord des 33-Jährigen weist zehn Siege und drei Niederlagen aus.

Wie Peña am Stefanstag, am traditionellen «Boxing Day» im Berner Kursaal, den Franzosen Sofiane Takoucht, den zweifachen EBU-Europameister dominierte, lässt hoffen, dass seine Ungeschlagenheit und damit der Vorstoss in der Weltrangliste anhält. Peñas Leberhaken, der so präzis und hart geschlagen war, hatte zur Folge, dass der erfahrene Takoucht sogar aus dem Ring flog und lange brauchte, um zu realisieren, was geschehen war.

Wieder in Las Vegas
Um sich optimal auf den Kampf im Stadttheater vorzubereiten, weilte Peña erneut in Las Vegas, wo er in einem vierwöchigen Trainingslager bei der kubanischen Trainerlegende Ismael Salas nicht nur hart trainierte, sondern gegen erfahrene Sparringpartner auch an Routine gewann. «Ich bin meinem Traum, den sportlichen Durchbruch in den USA zu schaffen, wieder ein Stück nähergekommen», erzählte Peña nach seiner Rückkehr. In Bern schloss er seine Vorbereitungen bei den Boxing Kings mit Cheftrainer Alain Chervet ab, der seinen Schützling am Karfreitag auch in der Ringecke betreuen wird. Im Boxkeller im Liebefeld haben wir den aufstrebenden Boxer auch getroffen. «Ich bin seit drei Wochen zurück in Bern und habe bei meinem Aufenthalt in Las Vegas enorm profitiert. Wir haben das genau gleiche Programm absolviert, das sich beim letzten Mal bewährt hat. Die Sparring-Partner waren stark – in dieser Box-Academy sind alle stark», sagt der selbstbewusste Mann. Im Hinblick auf den Kampf vom nächsten Freitag sagt Peña: «Über meinen Gegner weiss ich nichts, aber ich bin überzeugt, dass ich gewinne und danach in der Weltrangliste weiter nach oben vorrücke. Mein Manager Leander Strupler kümmert sich und ich mache mit, denn ich habe grosses Vertrauen in ihn.» Wäre nun ein EM-Kampf ein nächstes Ziel? «Nein, ich will Weltmeister werden oder allenfalls den Südamerika-Titel anstreben.» Das Leben von Angelo Peña ändert sich nicht gross, sieht man davon ab, dass er seinen Job in einem Berner Café aufgegeben hat. «Ich habe ein paar Sponsoren gewonnen und kann mich jetzt noch stärker meiner Boxkarriere widmen», sagt er und verabschiedet sich, um sich wieder im Training zu quälen, was für ihn gar keine Qual ist. Dann geht es nach Hause. Seine Frau oder die Mutter kochen Poulet, Reis, Gemüse oder bereiten Salat zu, am Stefanstag darf die Waage maximal 58,9 Kilo anzeigen.

Über zehn Runden
Der Kampf gegen Eduardo Costa Do Nascimento ist wie schon zuletzt gegen Takoucht auf zehn Runden angesetzt. Weil er sechs seiner bisher acht Profikämpfe vorzeitig für sich entscheiden konnte, musste Peña noch nie länger als acht Runden im Ring stehen, über zehn Runden wurde er noch nie gefordert. «Ich bin körperlich in einer derart guten Verfassung, dass auch zehn Runden für mich kein Problem darstellen würden», sagt Angelo Peña.

Alain Chervet zuversichtlich
Trainer Alain Chervet zweifelt nicht daran, dass Angelo Peña am Freitag den Ring als Sieger verlassen wird. «Angelo ist in blendender Verfassung aus Las Vegas zurückgekehrt. Ich habe seinen Gegner auf Videos studiert und bin überzeugt, dass mein Schützling den Ring als Sieger verlassen wird, wenn nicht etwas Ungewöhnliches passiert.»

«Vor genau zwei Jahren erlitt einer meiner Boxer im Stadttheater eine dramatische K.o.-Niederlage gegen einen Brasilianer», warnt Manager Leander Strupler vor Übermut. «Costa wird Peñas bisher stärkster Kontrahent, aber ich weiss, dass Angelo an Herausforderungen wächst. Ich glaube fest an ihn und dass er die offene Rechnung begleichen wird.

Berner Stadttheater, 29. März,
Türöffnung 19 Uhr, Kämpfe ab 20 Uhr
Hauptkampf mit Angelo Peña ca. 22.30 Uhr.
Tickets: eventfrog.ch/bst2024

PERSÖNLICH

Angelo Rafael Peña wurde am 30. September 1994 in Madrid geboren und wuchs in der Dominikanischen Republik auf. Sein Vater, sein Onkel, seine Brüder und Cousins sind oder waren alle Boxer. Er kam mit acht Jahren nach Ostermundigen, ist verlobt und als Amateur dreifacher Schweizermeister. Als Profi hat er bisher acht Kämpfe bestritten und alle gewonnen, deren sechs durch K.o.

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